Am grünen Wesen soll die Welt genesen

Nach oben stolpern: Baerbock will UN-Top-Job, Russland verweist auf Nazi-Opa

Politik
Bild: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Die grüne deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will weiter hoch hinaus. Denn Deutschland scheint für grüne Ideen und Wertevorstellungen einfach zu klein. Nichts weniger als der Posten des Präsidenten der UN-Generalversammlung soll der nächste Karriereweg der Grünen werden. Keine Freude darüber kommt bei Russland auf, das Baerbock in diesem Amt zu verhindern sucht.

Fußstapfen zu groß? Lenchen will größere Schuhe!

Ob als gescheiterte Kanzlerkandidatin oder eher undiplomatisch agierende Außenministerin: Annalena Baerbock wird vielen Menschen nicht als Inbegriff von Leistung, Kompetenz & politischem Geschick im Gedächtnis bleiben. Dass sie zuletzt auf eine erneute Kanzlerkandidatur und auch auf den Fraktionsvorsitz der Grünen im Bundestag verzichtete, machte viele zunächst glauben, Baerbock hätte die Grenzen ihrer Qualifikationen erkannt.

Doch weit gefehlt, vielmehr scheint der bald abgelösten Ministerin Deutschland einfach zu klein - oder es war halt noch nicht bereit für sie und ihre Reformen hin zur feministischen Außenpolitik. Deshalb soll es nun ein Job bei der UN werden, genauer der Posten des Präsidenten der UN-Generalversammlung. Wer einmal den Glanz und Glamour des internationalen diplomatischen Parketts geschnuppert hat, kann wohl nur schwer davon lassen. Und besser als Arbeitslosigkeit im Wirtschaftskrisen-Deutschland ist's allemal.

Diplomaten und Russland

So ist ein Kabinettsbeschluss der Bundesregierung, der Baerbock für den Posten benennt, wohl bereits in Umlauf gebracht - ob sie einen Lebenslauf dafür einreichen musste und wenn ja, welchen, ist unbekannt. Bekannt ist allerdings, dass für Baerbocks Kandidatur die wohl ursprünglich vorgesehene Diplomatin Helga Schmid zurückstecken muss. Grüne Qualität setzt sich eben durch - oder ist es einfach Postenschacher? Gemeinhin rotiert das Amts des Präsidenten der UN-Generalversammlung immer im Jahresrythmus von September ab nach geographischen Gesichtspunkten und die Wahl ist normalerweise eine reine Formalität.

Wer in Deutschland jedoch glaubt, Baerbock so los zu sein, irrt. Denn ihr neuer Posten, den sie für ein Jahr innehaben soll, wird den Gepflogenheiten nach, von dem Staat gezahlt, der sie nominiert hat. Der deutsche Steuerzahler darf sich die interenationale Karriere der ehemaligen Außenministerin also weiterhin etwas kosten lassen - vermutlich einschließlich der regelmäßigen Flüge zwischen Deutschland und New York. Allerdings scheint sich gegen die Nominierung und Wahl Baerbocks bereits Widerstand zu formieren. Russland hat bereits kundgetan, mit der Personalie nicht einverstanden zu sein.

Kreml schwingt Nazikeule

Im Kreml schwingt man gegen die Erfinderin der feministischen Außenpolitik die Nazikeule, wie der "Spiegel" berichtet: "Es wäre merkwürdig, 80 Jahre nach dem Sieg (im Zweiten Weltkrieg) auf dem Posten der Vorsitzenden der Generalversammlung die Enkelin eines Nazis zu sehen, die stolz auf die 'Heldentaten ihres Großvaters' ist", so die Sprecherin des russischen Außenamts, Marija Sacharowa.

Aus der Luft gegriffen ist die Vorwürfe Sacharowas nicht. Vor der US-Denkfabrik "Atlantic Council" prahlte Baerbock einst mit ihrem Wehrmachts-Opa, der für die Osterweiterung kämpfte, so wie später der grüne Außenminister Joschka Fischer - Der Status berichtete. "Das war im Jahr 2004, ein wirklich emotionaler Moment für mich, denn es war der erste Mai 2004, als Europa seine Osterweiterung durchführte. Also traten europäische Länder der EU bei, vor allem aus dem Osten, und ich komme aus einer Region um Berlin. Sie heißt Brandenburg. Es war Ostdeutschland. Und sie hat eine direkte Grenze über die Oder zu Polen", leitete Baerbock ihr Geschwafel ein.

Um dann die eigene Familiengeschichte mit einem Persilschein reinzuwaschen: "Und mein eigener Großvater kämpfte im Winter 1945 an diesem Fluss, an dieser Grenze. Und ich stand 2004 auf dieser Brücke, die offensichtlich zwischen Polen und Deutschland wieder aufgebaut wurde, als Joschka Fischer als Außenminister zusammen mit seinem Kollegen von der polnischen Seite die Wiedervereinigung Europas feierte", so Baerbocks skurrile Einlassungen.

Diplomatisches Ungeschick

Vorteilhaft bei dem neuen avisierten Posten ist allerdings, dass sich Baerbock mit politischen Aussagen zurückhalten müsste. Im Alleingang Kriegserklärungen gegen Russland aussprechen, dürfte es dann nicht mehr spielen. Zumindest für die zahlreichen Dolmetscher bei der UN dürfte Baerbocks Nominierung so etwas wie ein "Bacon of Hope" sein, denn so schnell werden sie nicht arbeitslos und der Frühstücksspeck ist auch in Zukunft gesichert.

Angesichts der gewaltigen Wortakrobatik, die man von Baerbock in den vergangenen Jahren gewohnt war, dürfte vielmehr der Bedarf an speziell geschulten Dolmetschern ansteigen. Außer die Grünen-Politikerin vollzieht sprachlich eine unerwartete 360-Grad-Wende.

Aber nicht nur in Russland hält man von Baerbock auf dem UN-Posten wenig. Selbst der Diplomat und frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, ist angesichts der Nominierung fassungslos. Gegenüber dem "Tagesspiegel" erklärte er: "Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen".

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