Krieg in Syrien: Dschihadisten durch westliche Unterstützung am Vormarsch
Die syrische Armee wurde dieser Tage von Rebellen- bzw. Dschihadistengruppen völlig überrascht. Die zweitgrößte Stadt des Landes Aleppo ist Ziel des Angriffs und die syrische Regierung scheint bereits die Kontrolle über die Stadt verloren zu haben. Und wieder mischen die USA und der Westen, wie schon zuvor im Krieg in Syrien fleißig mit und betätigen sich als Zündler.
Der HTS und die von der Türkei unterstützte Syrian National Army (SNA) befinden sich in Syrien wieder auf dem Vormarsch. Der Krieg in Syrien ist damit wieder voll entfacht. Dass es sich bei den sogenannten "Rebellen" gegen die Regierung von Baschar al-Assad großteils um Dschihadisten handelt, der HTS (Haiʾat Tahrir asch-Scham), ein islamistisches Bündnis und von einigen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft, gilt als Nachfolger der an al-Qaida - das waren jene, die am 11. September die Terror-Anschläge in New York verübt haben sollen - angelehnten al-Nusra-Front, bei der es auch personelle Überschneidungen mit dem IS gab.
USA, Russland, Bodenschätze...
Wie so oft, waren auch in Syrien die USA einer der Hauptbrandstifter. Unter dem Decknamen "Timber Sycamore" lieferten die USA Waffen und sorgten für die Ausbildung unterschiedlicher Gruppierungen im syrischen Bürgerkrieg, darunter ebenfalls der al-Nusra-Front als syrischem al-Quaida-Ablegers, mit dem Ziel Assad zu stürzen. Zuletzt waren auch die von der Türkei besetzten Gebiete Syriens beliebte Rückzugsorte für die dschihadistischen Gruppen. Der Versuch, Assad mit dem als Bürgerkrieg umschriebenen Konflikt loszuwerden, hatte dabei mehrere Gründe. So war Syrien immer wieder ein Verbündeter Russlands. Und auch die einzige russische Marinebasis im Mittelmeerraum, die Marinebasis Tartus befindet sich in Syrien - die würde man natürlich gern verschwinden sehen. Und ebenso die im Kurdengebiet befindlichen syrischen Ölquellen, die die USA zum Schutz vor dem IS besetzten, weiter nutzen und ausbeuten. Da wäre ein Ende der Assad-Regierung hilfreich. Kritik an dem Vorgehen und auch eine Warnung für Europa aufgrund einer neuen möglichen Migrantenwelle kommt vom EU-Abgeordneten der AfD Tomaz Froelich.
#Assad soll mit vom Westen unterstützten islamistischen Terrormilizen endgültig zu Fall gebracht werden. Das wäre eine Katastrophe, denn damit fiele eine säkulare Schutzmacht für die Christen im Nahen Osten. Und es könnte eine neue Flüchtlingswelle für Europa bedeuten, zudem die…
— Tomasz Froelich (@TomaszFroelich) November 30, 2024
Schwäche der syrischen Armee
Aber auch Israel hat ein Interesse an einem Regime-Wechsel in Syrien. Nicht nur aufgrund des Streits um die seit dem Sechs-Tage-Krieg besetzen Golan-Höhen, sondern auch, weil die Assad-Regierung ein Verbündeter von Israels Erzfeind Iran ist. Zudem kam das Aufflammen des Konflikts nicht überraschend. Bereits am 26. November analysierte der russische Nahost-Experte Sergej Balmassow in einem Artikel für die russische Nachrichtenagentur TASS, in einem Artikel die Lage in Syrien aus russischer Sicht, ging aber auch auf die Verflechtungen zwischen Syrien, dem Iran, Israel und der Hisbollah ein. Zudem vermutete er auch bereits, dass es zu Angriffen der islamistischen Grupperiungen gegen die syrische Regierung kommen würde. Auf dem TKP-Blog legte Andrew Korybko in fünf Punkten die Ursachen des raschen Vorrückens der Dschihadisten und die möglichen Folgen dar. Dabei kam er zu dem Schluss, dass die Syrische Arabische Armee (SAA) komplett versagt habe, wofür er auch Korruption verantwortlich macht. Zudem hätten auch die Rivalitäten zwischen Russland und dem Iran die SAA zudem geschwächt. Erschwerend für Syrien sei zudem, dass Russland durch den Krieg in der Ukraine und der Iran durch den Konflikt mit Israel abgelenkt und anderweitig beschäftigt seien. Die Reaktionen der EU, für Oysmüller sind sie erwartbar und laufen wieder europäischen Interessen entgegen...
Eigentlich sollte die EU Assads Syrien im Kampf gegen die Al Kaida Islamisten unterstützen. Die Nato will es aber anders: Al Kaida unterstützen, statt Syrien.
— Thomas Oysmüller (@TOysmueller) November 30, 2024
Ein weiteres mal operiert Europa im Namen des "transtlantischen Friedensbündnisses" gegen die eigenen Interessen.
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