Kosten für Bürger sind egal: Mannheimer Energieversorger will Gasnetz stillegen
Im Namen des Klimawandels soll Deutschland komplett umgekrempelt werden. Dazu gehört auch der komplette Austieg aus fossilen Energiequellen. Vor allem Gasheizungen haben es den Transformatoren angetan. Diese sollen komplett verschwinden. Nun verkündete der Mannheimer Energieversorger MVV, dass 2035 das Gasnetz stillgelegt wird. Die Bürger sollen sich gefälligst andere neue Heizungen einbauen.
Diese Pläne dürften einigen Bürgern kopfzerbrechen bereiten. Bis 2035 will der Energieversorger MVV aus Mannheim das Gasnetz komplett stillegen. Gas wird dann nicht mehr geliefert und auch Wasserstoff als Substitut wird es nicht geben. Betroffen von den Plänen sind in Mannheim gut 56.000 Haushalte bzw. 37 Prozent der Gebäude des Stadtgebietes, die sich nun nach Alternativen im Sinne das Habeckschen Heizungsgesetzes umsehen müssen. MVV-Vorstandschef Georg Müller erklärt: "Wir müssen raus aus dem konventionellen Gas, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen."
Kosten trägt der Bürger
In einer Aussendung von MVV heißt es dazu weiter: "MVV strebt daher an, das Gasnetz bis 2035 stillzulegen und empfiehlt seinen Kundinnen und Kunden, sich frühzeitig um alternative Heizformen zu kümmern. MVV hatte bereits mit der erstmaligen Kommunikation des Mannheimer Modells im Jahr 2021 darauf hingewiesen, ab 2035 keine Produkte und Dienstleistungen auf fossiler Basis mehr anzubieten." Die Kosten für die neuen Heizungen - der kommunale Wärmeplan empfehle Fernwärme oder Wärmepumpen als die vorrangigen Heizformen für Privat- und Gewerbekunden - müssen die Bürger selbstverständlich selbst tragen, auch wenn man darauf hinweist, dass "umfassende Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten" für den Heizungstausch zur Verfügung stünden.
Gleich noch Preiserhöhungen
Dass diese Förderungen nur einen Bruchteil des Investitionsaufwands ausmachen, der den Bürgern übergestülpt wird, spielt dabei keine Rolle. Hat sich doch das Energieunternehmen ganz der Klimaagenda verschrieben. "Einer der maßgeblichen Faktoren für den globalen Klimawandel ist der Wärmesektor. Damit ist die Wärmewende ein zentraler Hebel, um die von EU, Bund, Land und Kommune gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Um Klimaschutz unternehmerisch erfolgreich umzusetzen, hat MVV das Mannheimer Modell entwickelt. Teil dieses Modells, mit dem das Energieunternehmen bis 2035 #klimapositiv werden will, ist der Umstieg von fossilen Energieformen auf eine CO2-freie Wärmeerzeugung", heißt es. Und dafür ist wirklich nichts zu teuer. Denn zugleich kündigt man Kostensteigerungen für die Verbraucher an. Der Gaspreis steigt um 8,5 Prozent, Wasser wird um 6,6 Prozent teurer. Dies vor allem, weil einerseits die Netzentgelte steigen, "je weniger Kunden das Gasnetz nutzen, desto teurer werden die Netzentgelte für die dann noch verbleibenden Kunden" und zugleich auch mit höheren CO2-Kosten zu rechnen ist.
Kommunen stellen Bürger vor vollendete Tatsachen
Mannheim ist dabei nicht die einzige Kommune, die voll im Klima-Strom mitschwimmt. Auch Stuttgart hatte bereits angekündigt, bis 2035 ohne Gas auskommen zu wollen. Aber auch in Bayern geben die Städte Gas bei der Transformation. München will es bis 2045 schaffen und Augsburg preschte schon im April diesen Jahres vor und erklärte, dass es sein Gasnetz bis 2035 stillegen wolle - 10 Jahre vor dem, von der nunmehr gescheiterten Ampelregierung gesetzten Termin. Zurück geht der Plan der Stillegung des Gasnetzes, wie könnte es anders sein, auf den grünen Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, wobei SPD, FDP, CSU, CDU etc. brav mitziehen. In einem Papier aus seinem Haus hieß es im März 2024 zu dem Plan, bis 2045 alle Gebäude in Deutschland klimaneutral zu beheizen: "Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt." Es sei "davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird". Die Pläne, teile des Gasnetzes dann für grünen Wasserstoff zu nutzen, scheinen nach den Pleiten der letzten Zeit allerdings auch beerdigt worden zu sein.
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