Was redet der Ex-Vizekanzler da...?

Kogler skurril: Grüne 'keine Sprachpolizei', aber nackt & blutig auf Blumenwiese

Politik
Hintergrund: Brian Munster, Flickr, CC BY 2.0; Kogler: © Bernhard Schindler/Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0; Komposition: Der Status.

Werner Kogler setzt der anstehende Rauswurf aus dem Regierungsamt offenbar schwer zu. Darauf lässt zumindest ein Interview in der "Tiroler Tageszeitung" mit dem Grünen-Chef schließen. Mit absurden Metaphern wälzt er sich darin angeschlagen in der Opferrolle. Dabei verkennt er auch die Rolle seiner eigenen Partei dabei, Österreich in Richtung Ruin zu treiben. Schuld daran sind nämlich die anderen. Und eine "Verbotspartei" oder "Sprachpolizei", das wollen die Grünen auch nicht sein. Stabil bleiben bloß seine Feindbilder.

Kogler: "Wir waren nie die Sprachpolizei"

"Alkohol oder Psychopharmaka", so stellte ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer in Aussicht, blieben nach der schwarz-grünen Politik für die Bürger als Optionen übrig. Das weiß man auch im Weinland Steiermark, der Heimat von Noch-Grünen-Chef Werner Kogler, dessen Partei dort folglich unlängst bei der Landtagswahl halbiert wurde. Gegen diese knallharte Quitting hülfe vermutlich nicht einmal, wenn sich der leutselige, scheidende Vizekanzler das Wahlergebnis so lange "schön trinkt", bis er doppelt sieht. Aber einer eigenen Schuld am grünen Wahl-Kater in Bund und in den Ländern ist sich Kogler nicht bewusst. Fehler kann er nämlich "nicht abschließend benennen".

Schuld seien zudem "die Anderen", sei es beim Hickhack um das russische Gas-Aus oder beim Umstand, dass die Bürger eben die grüne Bevormundung in der Identitätspolitik nicht als "Nebenschauplatz" gegenüber seinem Klima-Gedöns ansieht. Besonders originell ist aber seine Antwort auf den Einwand des interviewenden Journalisten, dass die Grünen als "Sprachpolizisten" wahrgenommen würden. Dagegen verwehrt sich Kogler: "Wir waren nie die Sprachpolizei. Diejenigen, die das ständig thematisieren, sind Rechte und Konservative." Vielleicht hätte man sich aber gegen "falsche Zuschreibungen" beim Thema Wokeness durch "Rechtsextreme" wehren müssen.

Sogar der LGBTIQ+-Sprecher der NEOS (!) findet, dass die Grünen sich als Sprachpolizei betätigten:

Koglers nackter Blumenwiesen-Wahnsinn

Als wäre diese Ansicht nicht skurril genug, hat Kogler auch noch den absurdesten Vergleich des Jahres parat. In einem geradezu delirisch anmutenden Versuch vermischt er rhetorisch Versatzstücke früher grüner Utopien mit der neuen Kriegsbegeisterung seiner Partei. Heraus kommt ein ziemliches "Gemurkse & Gefurze", um im Kogler-Jargon zu bleiben. "Mir ist klar: Die Grünen können nicht nackt über die Blumenwiese laufen, wenn die anderen mit dem Maschinengewehr schießen. Dann bleibst du blutig am Boden liegen und verlierst die Kampfesstärke", so Kogler. Man sei aber "nicht die Naiven dieser Welt", sondern kämpfe "weiter für die ökologisch-soziale Marktwirtschaft."

Wer eine bildhafte Fantasie besitzt, dem dürfte die Vorstellung eines "himmelgewandeten Kogler", der so lange über eine Weide springt, bis er sich wehmütig in der imaginierten Blutlache wälzt, nicht zum ganzheitlichen Wohlgefühl gereichen. Besonders amüsant ist, dass es nicht das erste Mal ist, dass er die missglückte Blumenwiesen-Metapher bedient - Der Status berichtete. Vor der Wahl wetterte er, dass man "die FPÖ nicht mehr ungestört wüten lassen, auch in sozialen Medien." Diesen versteckten Zensurwunsch garnierte er so: "Wenn alle nackt über die Blumenwiese laufen, aber die ein Maschinengewehr im Anschlag haben, dann muss die demokratische Mitte reagieren."

Grünen-Chef sieht überall Rechtsextreme

Wie diese Reaktion seitens der Grünen aussah, zeigte Kogler dann in der konstituierenden Sitzung des Nationalrats. Damals sorgte er mit folgenden Worten für einen Eklat: "Ein Volk? Es gibt nicht das eine Volk [...] Sie wissen was danach kommt. Ein Volk, ein Reich, ein Führer!" Irgendwie scheint der Grünen-Chef ohnehin überall böse Rechtsextreme zu wittern. Unvergessen ist auch seine Tirade, als er regierungskritische Demonstranten als "Staatsverweigerer, Demokratiefeinde, Neonazis und Neofaschisten, die in unseren Städten umher spazieren" beflegelte. Und Beschimpfungen belohnt das Volk als Souverän bei Wahlen nun einmal mit dem Entzug des Vertrauens...

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