Deutschland rettet die Welt...

Klimaschutz für Allah: Deutsche Millionen für 'grüne Moscheen' in Marokko

Politik
Bild: Patrick Nouhailler's…, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Wenn es um die Überweisung von deutschem Steuergeld in alle Welt geht, kennt die Bundesregierung kein Halten. Und wenn es um das Klima geht, scheint keine Förderung absurd genug zu sein - während in Deutschland mal eben so Brücken einstürzen. Eines der vielen Projekte ist etwa die "Beschäftigungsförderung durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Moscheen", unter anderem in Marokko.

Grün ist nicht nur Farbe des Islam

Im September stellte die AfD eine kleine Anfrage, in der man genauere Auskunft zu einem, mit 8,5 Millionen Euro veranschlagtem Projekt des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben wollte. Bei dem Projekt ging es um "Grüne Moscheen" in Marokko. Mit grün war aber keineswegs die Farbe des Propheten gemeint, mit denen die Gebetshäuser im fernen Afrika womöglich gestaltet sein könnten, sondern grün im Sinne von Klimaschutz und Energiewende.

In einer Handreichung des BMZ heißt es dazu: "Marokko möchte Arbeitsplätze im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien schaffen. Als Startpunkt werden Moscheen energetisch modernisiert." Und dass man da gerne hilft ist klar. Allerdings nicht, indem man in Deutschland ansässige marokkanische Fachkräfte zurückschickt, sondern mit Geld aushilft.

Was genau wurde da bezahlt?

Daher wurde im Zeitraum von 2015 bis 2021 durch die Bundesregierung über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in die Installation von LED-Leuchten, Solaranlagen und Photovoltaik-Paneelen in marokkanischen Moscheen investiert. Die AfD wollte es genauer wissen und stellte eine Anfrage, in der man unter anderem Auskunft darüber haben wollte, wie die Differenz zwischen den ursprünglich veranschlagten 8,5 Millionen Euro und den letztlich nur 8,090.000 Euro kam.

Außerdem sollte die Regierung darüber Rede & Antwort stehen, welche Einzelmaßnahmen wurden im Rahmen des Projekts umgesetzt wurde oder wie nach Kenntnis der Bundesregierung das Projekt von der lokalen Bevölkerung angenommen wurde. Die Antwort der Bundesregierung zeigt, dass weniger gebaut, sondern mehr geplant und in Personal gesteckt wurde.

Mehr Verwaltungs- als Materialkosten

Zunächst hält die Bundesregierung in ihrer Antwort fest, dass sich die Differenz aus den Ist-Kosten und den zum Zeitpunkt der Projektplanung geschätzten Kosten ergibt. Sodann folgt eine Aufschlüsselung der angefallenen Kosten: "Fachkräfteeinsatz (rund 5,990.000 Euro), Sachgüter (rund 404.000 Euro), Finanzierungen (rund 88.000 Euro), Human-Capacity-Development Formate (rund 6.000 Euro), sonstige Einzelkosten (rund 544.000 Euro) sowie Verwaltungsgemeinkosten, kalkulatorischer Gewinn und Steuern (rund 1,058.000 Euro)."

Auffällig dabei ist, dass für Personal oder Verwaltungskosten und Steuern deutlich mehr Geld ausgegeben wurde, als etwa für Sachgüter wie LED-Leuchten sowie Solarwarmwasserbereiter und Photovoltaik-Paneele. Zwar sollte es um die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der Energieeffizienz gehen, ob aber derartige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf Dauer wirklich nachhaltig sind, darf bezweifelt werden.

Mehr Frauen als Männer angestellt

Ein wichtiger Punkt schienen jedoch auch die "Begleitung bei der Durchführung von Fortbildungen für Imame und weibliche sowie männliche Lehrkräfte in Moscheen zur Sensibilisierung über Anwendungsmöglichkeiten und Vorteilen von EnEff (Energieeffizienz) und RE (Erneuerbare Energien)" gewesen zu sein. An internationalem und nationalem Personal waren im Laufe des Projekts neun Mitarbeitern tätig, davon "waren sechs Personen nationales und drei Personen internationales Personal. Sie waren in den Funktionsbereichen Projektleitung, Projektplanung und Projektumsetzung eingesetzt", so die Antwort der Bundesregierung.

Besonders stolz scheint man zudem darüber zu sein, dass die Mehrheit der Mitarbeiter Frauen waren: "Zwischen Projektbeginn und August 2019 waren sechs von insgesamt neun Mitarbeitenden Frauen und zwischen September 2019 und Mai 2021 waren fünf von insgesamt neun Mitarbeitenden Frauen. Dies entspricht einem Anteil von rund 66,6 bzw. 55,5 Prozent der Gesamtzahl der Mitarbeitenden."

Kenntnisse zur Teilnahme von Transpersonen oder Behinderten hat die Regierung allerdings nicht: "Angaben zu den besonders sensiblen personenbezogenen Informationen „Transperson“ und Zugehörigkeit zu „weitere[n] marginalisierte[n] Gruppen“ wurden im Rahmen des Projekts nicht erfasst." Aber es ist dennoch immer wieder erfrischend zu sehen, wie durch deutsches Steuergeld die Welt Stück für Stück ein kleines bisschen besser wird...

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