Kaum Neubau: Deutsche Wohnungsnot verschärft sich

Die Wohnungsnot in Deutschland und die damit verbundenen weiter steigenden Kosten für die eigenen vier Wände dürften sich auch in Zukunft weiter verschärfen. Denn an der Situation auf dem ohnehin knappe Wohnungsmarkt ändert sich nichts, da auch im vergangenen Jahr, wie schon zuvor die Zahl der neugebauten Wohnungen abermals deutlich abgenommen hat. Und zwar um ganze 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch Baugenehmigungen gingen weiter zurück.
Die Mitteilung des Statistischen Bundesamt offenbart einmal mehr das Versagen der inzwischen abgewählten Ampelregierung aber auch der deutschen Politik im gesamten. Während man nun unter CDU-Kanzler Friedrich Merz Milliarden in die Aufrüstung und die Kriegstüchtigkeit der deutschen Infrastruktur stecken will, bleiben die Grundbedürfnisse der Bürger, wie etwa der bezahlbare Wohnraum, weiter eine Baustelle. Denn 2024 wurden in Deutschland nur 251.900 Wohnungen gebaut, dies sind ganze 14,4 Prozent oder 42.500 Wohnungen weniger, als noch 2023 und weit weg von dem, durch die Ampelregierung propagierten Ziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr.
Immer weniger Wohnraum
Dieses Ziel wurde auch in den restlichen Jahren der Ampel nie erreicht. Zwar stieg nach dem Tiefpunkt im Jahr 2009 mit 159.000 Wohnungen die Zahl an und erreichte mit 306.400 im Jahr 2020 einen Höchststand, aber seitdem ging es wieder zurück und lag in den Jahren 2021 bis 2023 um jeweils um 294.000 Wohnungen.
Dabei sind in den Zahlen sowohl Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. 2024 betrug dabei der Rückgang bei Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden 16,1 Prozent oder 41.400 Wohnungen weniger als im Vorjahr und betrug nur 215.900 Wohnungen. Bei von von Privatpersonen errichteten Ein- und Zweifamilienhäusern wurden mit 54.500 Einfamilienhäusern sorgar 22,1 Prozent oder 15.400 weniger fertiggestellt als noch 2023.
Bei den Zweifamilienhäusern war der Rückgang mit 26,2 Prozent noch stärker und fiel um oder 6.300 auf 17.600. Bei Mehrfamilienhäusern wurden 13,4 Prozent weniger bzw. 21.000 neue Wohnungen und somit nur 135.300 errichtet.
Mehr Wohnheime
Die einzige Zunahme war laut dem Statistischen Bundesamt bei Wohnheimen zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl neuer Wohnungen um 17,6 Prozent oder 1.300 auf 8.500. Zwar hatte der Bund bereits vor einigen Jahren eine Wohnheimoffensive gestartet, und 2022 rund 2.700 neue Wohnheimplätze für Studierende und Auszubildende geplant sowie rund 5.700 im Jahr 2023, und nun also 8.500, allerdings ist dies ebenfalls nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zumal man bedenken muss, dass 2024 etwa allein in Berlin mit 16 neuen Standorten für Containerdörfer insgesamt 6.130 Plätze für Migranten geschaffen wurde.
Während derzeit sogar die Zahl der belegten Plätze für Migranten - 126.307 standen den Ländern 2024 insgesamt zur Verfügung - und die Auslastung der Heime mit 81.040 knapp zwei Drittel betrug, dürfte mangels Abschiebungen der Druck auf den Wohnungsmarkt weiter steigen. Dazu kommt, dass die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Prozent auf 215.300 zurückging und auch auch 29.000 bereits erteilte Baugenehmigungen wieder erloschen - der höchste Wert seit 2002 und ein Anstieg um rund ein Viertel gegenüber den Vorjahren.
Wenn die neue SPD-Bundesbauministerin Verena Hubertz nun einen "Wohnungsbau-Turbo" ankündigt, dürfte dieser erwartungsgemäß genauso ausbleiben, wie bei ihrer Vorgängerin und Parteigenossin Klara Geywitz.
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