Energieversorgung trotz EU sichern

Kampfansage an Brüssel: Pipeline zwischen Ungarn, Serbien & Russland

Politik
Bild: Vox España, Public Domain, Flickr

Von den jüngsten Ideen in Brüssel, die Importe von russischem Öl und Gas in den kommenden Jahren komplett zu verbieten und auch keine Lieferverträge mehr abschließen zu dürfen, scheint man in Ungarn weder sonderlich begeistert und irgendwie beeindruckt zu sein. Denn nun wurde scheinbar zwischen Russland, Serbien und Ungarn der Bau einer neuen Pipeline vereinbart, womit Ungarn weiter günstige Rohstoffe beziehen könnte.

EU will's ganz ohne Russen-Energie

Die EU-Kommission hat die Pläne, alle Importe von russischem Gas in die EU bis Ende 2027 vollständig zu stoppen. Dazu sollen auch langfristige Lieferverträge am besten für obsolet erklärt werden - Der Status berichtete. Dies soll auch russisches LNG, welches vermehrt nach Europa kommt - zuletzt waren Rekord-Importe zu verzeichnen - betreffen, denn man will gar nichts mehr aus Russland beziehen. Öl- oder Gas mittels Pipelines kommen ohnehin kaum noch an.

Denn zum Jahreswechsel ließ die Ukraine die Transitverträge mit Russland für die Pipelines auslaufen. Zwar verdiente Kiew an den Transitgebühren nicht schlecht, aber aufgrund der großzügigen Steuergeldgeschenke aus Europa ist man auf das Geld offenbar nicht mehr angewiesen.

Ungarn geht eigene Wege

Zuvor hatte das Selenski-Regime auch Ungarn, welches zu den Kritikern nicht nur der EU, sondern auch der Ukraine gehört, zu erpressen versucht. Schon im Sommer hatte die Ukraine die Durchleitung von russischem Erdöl für Ungarn - aber auch die Slowakei - eingestellt - Der Status berichtete. Für Ungarn ein schwerer Schlag, bezieht das Land doch 70 Prozent seiner Ölimporte aus Russland und davon rund die Hälfte von Lukoil. In Budapest suchte man daraufhin offenbar neue Wege, sich günstig mit Öl und Gas zu versorgen, ohne den energiepolitischen Wahnsinn der EU mitzumachen oder sich dem Erpressungsversuchen der Kiewer Junta auszusetzen.

Auf X und auch auf Facebook schrieb nun der ungarische Außenminister Peter Szijjarto: "Gemeinsam mit serbischen und russischen Partnern treiben wir den Bau einer neuen Ölpipeline zwischen Ungarn und Serbien voran. Während Brüssel russische Energie verbietet, Verbindungen kappt und Routen blockiert, brauchen wir mehr Quellen, mehr Routen. Ungarn wird diesen katastrophalen Entscheidungen nicht zum Opfer fallen". 


Wird es ein zweites Nord-Stream?

Auch "Euractiv" berichtet über den ungarischen Vorstoß gegen die Brüsseler Pläne. Und für die EU kommt es zur Unzeit. Denn nicht nur gibt es Kritik an Mega-Budget-Vorschlag der EU-Kommission. Auch der Verhandlungsführer des EU-Parlaments für das Einfuhrverbot russischen Öl und Gases, will dieses auf Pipeline-Öl ausgeweitet sehen und zugleich die Frist auch vorverlegen. Genau in diese Gemengelage platzt nun die Ankündigung Szijjartos, nach einem Gespräch mit dem stellvertretenden russischen Energieminister Pavel Sorokin und der serbischen Energieministerin Dubravka Đedovic.

Laut der ungarischen Nachrichtenagentur MIT könnte die erwähnte neue Pipeline bereits 2027 in Betrieb genommen werden - außer es sind wieder ukrainische Hobbysportler, wie in der offiziellen Version zur Sprengung der Nordstream-Pipelines, unterwegs. Also zu dem Zeitpunkt, wenn das EU-Importverbot eigentlich schlagend werden soll. Auch gegenüber Brüssel teilt der ungarische Außenminister kräftig aus: "Wir werden das nicht zulassen. Wir werden Pipelines bauen und neue Versorgungsquellen erschließen, damit die ungarische Bevölkerung weiterhin die niedrigsten Energiekosten in Europa zahlen muss."

Neuer Streit zwischen Budapest und Brüssel dürfte also vorprogrammiert sein. Zumal Ungarns Premier Victor Orban auch gegen Brüssels Budgetpläne scharfe Kritik übt. So erklärte er auf sozialen Medien: "Die EU nennt es ihren Haushaltsvorschlag, aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine Rettungsaktion für die Ukraine. Bis zu 25 % des Geldes gehen direkt an Kiew, weitere 10 % werden zur Tilgung alter Schulden verwendet. Was bleibt übrig? Weniger als je zuvor. Ich werde das niemals unterstützen."

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