Versuchter Anschlag auf EU-Kritiker

Geert Wilders stoppt Wahlkampf nach Terrorwarnung

Politik
Rijksoverheid/Phil Nijhuis, CC0, via Wikimedia Commons

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat seine Kampagne vor den Parlamentswahlen am 29. Oktober 2025 ausgesetzt. Grund ist eine mögliche Bedrohung durch ein vereiteltes Terrorkomplott, das offenbar auch ihn zum Ziel hatte.

Alarmstimmung nach Hinweis des Geheimdienstes

Der niederländische PVV-Vorsitzende Geert Wilders erklärte am Freitag, er werde vorerst keine öffentlichen Wahlkampfauftritte mehr absolvieren. Der Schritt erfolgte, nachdem ihn der niederländische Sicherheitsdienst NCTV über eine mögliche Gefährdung informiert hatte.

„Der NCTV sieht keine Restbedrohung, aber ich habe ein schlechtes Gefühl“, schrieb Wilders auf der Plattform X. „Bis ich weiß, dass ich kein Ziel bin, gehe ich nirgendwohin.“

Vereitelter Anschlag in Belgien als Auslöser

Der Politiker, der seit 2004 unter ständigem Polizeischutz steht, reagiert damit auf Berichte über einen in Belgien verhinderten Terroranschlag. Drei Verdächtige wurden dort festgenommen, weil sie laut Ermittlern „einen dschihadistisch inspirierten Angriff auf politische Persönlichkeiten“ geplant haben sollen.

Ziel des Anschlags war offenbar der belgische Premierminister Bart De Wever. Medienberichte deuten jedoch darauf hin, dass auch Wilders zu den potenziellen Zielen gehörte. Die Täter sollen den Einsatz von Drohnen mit Sprengstoff vorbereitet haben. Zwei der Verdächtigen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft und müssen sich vor Gericht verantworten.

Wilders zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück

Wilders, bekannt für seine scharfe Kritik an Islam und Migration, teilte auf X einen Artikel belgischer Medien, wonach auch er im Fokus der Gruppe gestanden haben könnte. Er betonte, er wolle erst Gewissheit über die Gefahrenlage, bevor er seine öffentlichen Termine wieder aufnehme.

Bereits am Freitag hatte der PVV-Chef eine geplante Radiodebatte abgesagt. Auch an einer großen TV-Debatte am Sonntag wird er nicht teilnehmen. Der Sender RTL bot eine digitale Zuschaltung an, doch die Partei lehnte dies ab.

Wahlkampf unter Sicherheitsdruck

Der Vorfall trifft die Niederlande in einer heißen Phase des Wahlkampfs. Nach dem Sturz der letzten Vier-Parteien-Koalition hatte Wilders Neuwahlen ausgelöst, in denen seine Partei für die Freiheit (PVV) derzeit in den Umfragen führt.

Viele Wähler gelten allerdings noch als unentschlossen. Beobachter sehen die jüngste Bedrohung als möglichen Wendepunkt im Wahlkampf – sowohl in sicherheitspolitischer als auch in symbolischer Hinsicht.

Sicherheit wird zum zentralen Wahlkampfthema

Die Terrorwarnung gegen Geert Wilders unterstreicht, wie angespannt die politische Lage in den Niederlanden geworden ist. Während die Behörden beschwichtigen, spricht der PVV-Chef von einem „schlechten Gefühl“ und zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Ob sich dieser Schritt als Sicherheitsmaßnahme oder als strategischer Wahlkampfeffekt erweist, bleibt abzuwarten – sicher ist nur, dass das Thema Sicherheit und Islamismus damit erneut ins Zentrum der niederländischen Politik rückt.



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