Subventionen sollen es richten

Gaskrise in Europa: Gasspeicher nur bei 48% - Probleme mit Auffüllung

Politik
Bild: Freepik

Der Winter neigt sich allmählich dem Ende zu. Und trotzdem es nicht übermäßig kalt war, zeigt die verfehlte Energiewende der Politik ihre Wirkung. Denn die Füllstände der deutschen Gasspeicher sind bereits auf 48 Prozent gesunken. Und das Befüllen könnte zu Problemen führen und vor allem den Steuerzahler wieder viel Geld kosten, denn es wird bereits um Subventionen und Geldspritzen dafür gerungen.

Speicherstand stark rückläufig

Dunkelflauten führen zum vermehrten Einsatz von Kohle- und Gaskraftwerken, die dann für die Stromproduktion benötigt werden. Das Ende des Gasimports durch die Ukraine in die EU seit Beginn des Jahres tut das Übrige. Zuletzt kam auch noch die teilweise Stillegung eines LNG-Terminals in der Ostsee dazu - Der Status berichtete. All das zehrt an den Gas-Reserven am ganzen Kontinent.

In der gesamten EU sind die Füllstände der Gasspeicher im Schnitt bei 47,89 Prozent, Tendenz weiter sinkend. Und auch in Deutschland ist der Speicherstand bereits auf rund 48 Prozent gesunken, und sinkt im Durchschnitt 1 Prozent pro Tag weiter, wie aus Darstellungen der Bundesnetzagentur hervorgeht. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Füllstand zu dieser Zeit noch bei rund 72 Prozent.

Wie wieder auffüllen?

Vor einem Monat, am 10. Januar 2025 waren es auch noch 72 Prozent, folglich ist der Verbauch höher als der Nachschub - oder wieso leert es sich heuer so viel deutlicher? Laut Bundesnetzagentur heißt es: "Damit die Speicher im nächsten Winter ausreichend befüllt sind, gelten die Füllstandsvorgaben gem. § 35b EnWG. Demnach müssen die Gasspeicher zum 1. Oktober zu 80 Prozent und zum 1. November zu 90 Prozent befüllt sein. Zum 1. Februar gilt außerdem ein Zwischenziel von 30 Prozent."

Doch gerade mit der Wiederbefüllung scheint derzeit nicht alles ganz rund zu laufen. So berichtet Bloomberg, dass der Gasmarktmanager und Geschäftsführer der Trading Hub Europe GmbH (THE), Torsten Frank, derzeit "intensive Gespräche" mit den Behörden über mögliche Subventionen für die Wiederbefüllung von Speichern. Denn Europa stehe am Rande einer weiteren Versorgungskrise.

Zu hohe Preise im Sommer

Dabei geht es auch um Überlegungen für mögliche Subventionierung von Lieferanten, die von der THE, die für das Funktionieren des Gasmarktes in Deutschland verantwortlich ist, angestellt werden. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", so Frank, "Wir sind noch in Gesprächen mit dem Ministerium und der Aufsichtsbehörde, und sobald das Produkt fertig ist, können wir tiefergehende Gespräche über die Frage führen, wann wir das Produkt auf den Markt bringen."

Die geplanten Subventionen sollen dabei helfen, Reserven für den nächsten Winter anzulegen. Denn dies wird zunehmend schwierig aufgrund des Marktumfelds. Denn gewöhnlich kaufen Händler die Vorräte in den wärmeren Monaten, wenn die Nachfrage und die Preise niedriger sind. In letzter Zeit ist jedoch der Preis für die Lieferung in diesem Sommer im Vergleich zu den Verträgen für den nächsten Winter immer teurer geworden, so dass sich die Bevorratung nicht mehr lohne, so Bloomberg.

Steuerzahler zahlt Folgen der Politik

Weil die Energiepreise derzeit zu hoch und damit ungünstig für die Gewinne sind, sollen nun also Anreize für das Auffüllen der Gasspeicher geschaffen werden. Um die gesetzlich festgelegten Ziele der Füllstände zu erreichen, sollen laut THE weitere Subventionen für Lieferanten zu Zeiten, in denen die saisonale Spanne ungünstig ist, gewährt werden. Mit höheren Subventionen soll wohl sichergestellt werden, dass trotz höherer Preise Sommergas gekauft wird. Wer letztlich dafür zahlt, dazu benötigt es keine allzugroße Phantasie. 

Wie immer kommt der Steuerzahler indirekt dafür auf, dass die Politik im Sanktionsreigen gegen Russland und durch Tolerierung des Endes der Transitverträge für Pipelinegas durch die Ukraine durch das Kiewer Regime die Versorgung für Europa mit günstigem und ausreichenden Mengen Gases aufs Spiel gesetzt hat. "Der wichtigste Punkt ist, dass das Gas bis zum 1. November in den Speichern ist. Es ist keine Option, kein Gas gemäß den Anforderungen zu haben", so Frank. Die Frage nach den Kosten bleibt allerdings. Zumal sich auch der Gaspreis auf einem Zwei-Jahres-Hoch befindet.

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