Spannende Zeiten

FPÖ kratzt an 40%-Marke - trister Haufen bei Anti-Demo

Politik
Foto: (C) Alois Endl; Pfeil: Freepik; Komposition: Der Status.

Die erste Umfrage nach dem Aus der schwarz-rot-pinken "Loser-Koalition"-Verhandlungen ist da - und sie verstärkt den vormaligen Trend. Die FPÖ ist darin bereits stärker als die SPÖ und die abgestürzte ÖVP zusammen. Einschlägige linke Organisationen peitschten zur ersten "Donnerstagsdemo" gegen eine mögliche blau-schwarze Regierung ein, doch es kamen wohl nur wenige tausend Menschen auf den Ballhausplatz.

Neue Umfrage: FPÖ steht fast bei 40%

39%: So stark wie in der jüngsten Lazarsfeld-Umfrage war die FPÖ in der Sonntagsfrage noch nie. Sie gewann damit in den ersten 100 Tagen nach der Wahl mehr als zweistellig dazu. Betrug der Vorsprung auf die ÖVP am 29. September etwas mehr als 2%, ist die Kickl-Partei nun stärker als SPÖ (19%) und ÖVP (17%) zusammengerechnet. Die am Wochenende gescheiterte "Austro-Ampel" hätte keine Mehrheit mehr, da die NEOS (10%) ebenso wie die Grünen davon nicht profitieren können.

Und das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein: Denn Teile der Erhebung fanden statt, ehe Schallenberg als Kurzzeit-Kanzler bestimmt wurde. Auch die geplante Kür von Edtstadler als Landeshauptfrau in Salzburg war da noch nicht bekannt. Beide sind nicht zuletzt aufgrund ihrer skandalösen Aussagen während der Corona-Zeit für viele Blauwähler ein rotes Tuch, ihre Beliebtheitswerte sind überschaubar.

Stockende Mobilisierung für linke Demo

Es ist für die FPÖ Rückenwind für die Verhandlungen, deren ersten Fahrplan ihr Parteichef Herbert Kickl am Donnerstagabend bekanntgab (Der Status berichtete), sie kann diese damit noch selbstbewusster führen. Schon jetzt ist die ÖVP als möglicher Juniorpartner in der Zwickmühle: Eine Neuwahl kann sich die Noch-Kanzlerpartei weder politisch noch finanziell leisten. Somit ist die Unterordnung unter Kickl ihre letzte Chance, um an der Macht zu bleiben.

Alleine die Vorstellung, das eine solche Koalition zustande kommen könnte, versetzt die "linke Reichshälfte" in Schnappatmung, kurzerhand riefen einschlägige linke Aktivisten zu einem Revival der "Donnerstagsdemos" auf. Doch anders als vor 25 Jahren mobilisieren diese nicht die Massen - egal, wie sehr die Veranstalter beteuern, sie hätten "50.000" Menschen dafür begeistert. Die "Heute" schätzte hingegen etwa 5.000 Personen, die Polizei vermutete eher großzügig bis zu 25.000 Menschen.

Das ewige Spiel mit Demo-Zahlen...

Selbst diese Zahl wäre angesichts des breiten Aufrufs durch "Volkshilfe", "Greenpeace" und "SOS Mitmensch" kein Ruhmesblatt für die erste solche Demo. Besieht man die Bilder in sozialen Medien zur Demo, so zeigt sich umso mehr, das die "Heute"-Schätzung wohl nicht weiter von der Realität weg ist als jene der Polizei. Auf den Ballhausplatz selbst passen auch dichtgedrängt nur wenige tausend Menschen - und der angrenzende Heldenplatz ist nur bis zum ersten querenden Pfad gefüllt.

Hier zeigt sich neuerlich das Spiel mit Demo-Zahlen. Als zu Spitzenzeiten der Demos gegen den staatlichen Stichzwang der Heldenplatz bis über das Burgtor hinaus prall gefüllt war und einen kilometerlangen Zug am Ring bildete, gestanden Medien und Exekutive lediglich 27.000 bis 44.000 Personen zu. In der Realität waren es bei den zwei am Besten besuchten Protesten wohl deutlich mehr als 100.000. Würde man die heutigen "50.000" für bare Münze nehmen, könnte man für damals Millionen hochrechnen...

Selbst ein "Standard"-Journalist traute sich nicht mehr, als nur von "Tausenden" zu sprechen:

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