"Sind mehr als nur Tiere im Busch!": Baerbocks Rassismus-Eklat in Afrika
Das deutsche Auswärtige Amt versuchte auf Twitter lustig zu sein... Doch der Schuss ging gehörig nach hinten los. Mittlerweile ist von einem diplomatischen Fiasko die Rede. Die Sprecherin der Afrikanischen Union wirft dem Baerbockschen Ministerium nun die Verbreitung von Klischees vor. Sie fragt, ob die Menschen und Tiere in Afrika für die deutsche Regierung ein Witz seien.
Normalerweise ist Deutschland ganz vorn mit dabei, wenn es gilt den moralischen Zeigefinger zu erheben und andere zu belehren, was noch gesagt oder getan werden darf. So werden Wörter und Begriffe aus dem Wortschatz gestrichen, weil sie rassistisch, homophob, frauenfeindlich, transfeindlich etc. sind oder einfach nur böse Klischees oder Stereotypen transportieren.
Rassistische Stereotype: "Feministische Außenpolitik" gerät in Twitter-Shitstorm
Rassismus im Baerbock-Ministerium? Jetzt löst ein Tweet des Auswärtigen Amtes einen Shitstorm aus. Der Vorwurf: Die "feministische Frauenpolitik" soll in ihrem Twitter-Gebaren selber tief in die Stereotype-Kiste gegriffen haben.
Nachdem Sergej Lawrow (Außenminister Russlands) im Zuge seines Besuches in Südafrika Baerbocks Kriegserklärung gegenüber Russland zitierte, twitterte das "German Foreign Office" auf seiner englischsprachigen Twitterseite: "Der russische Außenminister #Lavrov ist nicht in Afrika, um Leoparden zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, dass die Partner der #Ukraine 'alles Russische zerstören wollen'... Nachfolgend eine Zusammenfassung seiner 'Fakten'": 1/3)
The Russian Foreign Minister #Lavrov is in Africa, not to see 🐆, but to bluntly claim that #Ukraine’s partners “want to destroy everything Russian”. Here is a 🧵 with all of his “evidence”: 1/3
— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 24, 2023
Doch anstatt die Fakten, wie etwa das Baerbock-Video mit der Erklärung: "We are fighting a war against Russia", zu posten, entschied sich das Social Media Team für "feministische Außenpolitik" dazu, einen einsamen Heuball, der durch die Wüste zieht, darzustellen.
Vorwurf: Baerbock hat beeindruckende Afrika-Fauna selbst ignoriert
Doch mit dem Tweet hat das AA im wahrsten Sinne des Wortes einen Bock geschossen bzw. "gebaerbockt". Aber wenn schon die grüne Frau Außenministerin kaum ein Fettnäpfchen auf dem diplomatischen Parkett auslässt, wieso sollte es auch um ihr Haus besser bestellt sein. Denn in Afrika, welches in dem Krieg bisher ohnehin keine Stellung bezieht und auch die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland nicht mitträgt, hat man mit der Meldung keine Freude. So tat etwa Ebba Kalondo, Sprecherin des Vositzenden der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki, auf Twitter ihren Unmut kund und fragte dass AA, ob der Afrikanische Kontinent oder seine Menschen und Tiere nur ein Witz für die deutsche Regierung seien? Denn auch Baerbock habe sich bei ihrem Afrikabesuch keine Tiere angesehen.
Hi @GermanyDiplo.Your boss @ABaerbock visited the @_AfricanUnion based in one of the more than 20 African countries that Germany enjoys reciprocal diplomatic relations with. Did she come to see animals? Or is the Continent of Africa, its people & wildlife just a joke to you? https://t.co/RkzWsBbBoH
— Ebba Kalondo (@EbbaKalondo) January 25, 2023
"Schreckliche Stereotype": Afrika ist mehr als nur Tiere im Busch
Noch deutlicher mit ihrer Kritik war Zainab Usman, die Direktorin des US-amerikanischen Afrika Carnegie Programms: "Mit schrecklichen Stereotypen über Afrika ("Afrika ist eine riesige Landschaft mit wilden Tieren im Busch"), um einen geopolitischen Vorteil gegenüber einem europäischen Kriegsgegner zu erzielen, werden Sie keine afrikanischen Freunde gewinnen."
This is not a good look, @GermanyDiplo. Using terrible stereotypes of Africa (“Africa is a vast landscape of wild animals in the bush”) to score a geopolitical upper cut to an adversary in a European war will not win you any African friends. Tone deaf! Do better! https://t.co/YwOZopBg1M
— Zainab Usman (@MssZeeUsman) January 25, 2023
Auch andere Twitter-Nutzer waren von der Meldung des Baerbock-Ministeriums wenig angetan:
Wow!!!
— Chima (@Chimamusic) January 26, 2023
- racist
- bigoted
- ignorant
- selfabsorbed
- biased
- repeated breacher of international law
Yet, pointing the moral finger on others 🤦🏾♂️#TheFaceOfNeocolonialism
Wow, is this the new level of diplomacy and work in general under @ABaerbock ? The position - whether agreed upon or not - should be taken seriously to find peaceful solutions. That´s the way, too, how the war could have been avoided.
— Thorsten Hild (@ThorstenHild) January 24, 2023
In Africa we support Russia . Welcome
— OngiliKEnya (@OngiliK) January 24, 2023
Is that the new style with which diplomacy trainee Baerbock deals with the most serious questions of war and peace?
— Polarstern ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ (@Meteoritensturm) January 24, 2023
If that's the level at which foreign policy is now being pursued in Germany, that's a shame for Germany
Ms. Baerbock, please stand back!
Is that where my tax money goes? Is this for real? I knew with @ABaerbock the standard for foreign police has become quite low, but this is a whole new level!
— bleispucker 🇺🇸 🇩🇪 🇫🇷 (@bleispucker_tv) January 24, 2023
So racist and uncouth. That someone can only come to Africa to see animals
— DotPavaa (@DotPavaa) January 24, 2023
Kinder und Narren sagen die Wahrheit
Auch wenn es einige positive Meldungen auf den Tweet gibt - der diplomatische Schaden ist angerichtet. Baerbocks "feministische Außenpolitik" wird immer mehr zur Lachnummer, zumal sich vor allem die Ministerin selbst wie der Elefant in Porzellanladen gebärdet. Erst diese Woche übte die Außenministerin fleißig die Rolle rückwärts. Nach ihrer spontanen Kriegserklärung an Russland ruderte die "Junge Welt-Führerin" anschließend hastig zurück. Das Auswärtige Amt rückte aus und erklärte nachträglich noch einmal den Satz der Ministerin. Natürlich sei Deutschland trotz Unterstützung für die Ukraine nicht Konfliktpartei. Ob das der Adressat im Kreml auch so sieht, bleibt fraglich. Immerhin heißt es ja, Kinder und Narren sagen die Wahrheit. Aber zumindest dürfte man es sich mit der Afrikanischen Union erstmal verdorben haben. Natürlich bleibt abzuwarten, ob sich Deutschland durch Ablass auf Kosten seiner Bürger noch einmal aus der diplomatischen Krise herausrettet...