Dreist: Wadephul verbreitet Märchen vom 'türkischen' Wirtschaftswunder
Dönermann: Freepik; Wadephil: Olaf Kosinsky, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Komposition: Der Status.
Das Auswärtige Amt (AA) unter Außenminister Johann Wadephul (CDU), seit Mai 2025 im Amt, hat mit einem Post auf X eine neue Tiefpunktmarke der Geschichtsklitterung gesetzt. In dem Beitrag wird behauptet: „Es waren Menschen aus der Türkei, die das Wirtschaftswunder möglich gemacht & Deutschland mit aufgebaut haben.“ Historisch ist diese von Befürwortern der Massenmigration verbreitete Behauptung schlichtweg nicht haltbar.
Beitrag auf Basis eines Artikels aus unserer Kooperation mit JouWatch
Wadephul erzählt Gastarbeiter-Märchen
Auf dem X-Auftritt des Auswärtigen Amtes war am Freitag zu lesen, was der CDU-Funktionär Wadephul in der türkischen Zeitung Hürriyet wahrheitswidrig so von sich gibt - nämlich, dass türkische Gastarbeiter das Wirtschaftswunder erst ermöglicht hätten. Das ist nicht nur eine bewusste Verzerrung der deutschen Geschichte, sondern eine dreiste Lüge, die die deutsche Geschichte schlicht pervertiert. Und solche Falschdarstellungen sind kein Versehen, sondern kalkulierte Propaganda, die die Leistungen der Deutschen herabsetzt und türkische Zuwanderung als vermeintlichen Lebensretter inszeniert.
„Es waren Menschen aus der Türkei, die das Wirtschaftswunder möglich gemacht & Deutschland mit aufgebaut haben. Heute ist die #Türkei ein wichtiger strategischer Partner, sowohl innerhalb der NATO als auch der G20“ – @AussenMinDE im Gespräch mit @Hurriyet: https://t.co/nIPi9XGU8h
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) October 17, 2025
Wirtschaftswunder lief vor Türken-Deal
Denn, Was die Bundesregierung hier über die deutsche Geschichte verbreitet, ist schlicht frei erfunden – und das aus erkennbar politischen Gründen. So etwas nennt man Propaganda. Das „Wirtschaftswunder“ begann Ende der 1940er, nicht in den 1960ern. Die Währungsreform vom 20. Juni 1948 ersetzte die Reichsmark durch die Deutsche Mark, stoppte Hyperinflation und legte den Grundstein. Der Marshallplan lieferte ab 1948 über 1,4 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau. Ludwig Erhard, mit seiner sozialen Marktwirtschaft, hob Preiskontrollen auf und schuf Wachstum – die Industrieproduktion wuchs zwischen 1950 und 1963 um 185 Prozent.
Millionen Vertriebene aus den Ostgebieten und der Koreakrieg (1950–53) mit seiner Exportnachfrage trugen dazu bei. Bis 1959 hatte sich das Bruttosozialprodukt verdreifacht – das Wunder war schon vollbracht. Erst 1961, als der Boom lief, Deutschland durch fleißige, intelligente Deutsche wirtschaftlich in kürzester Zeit wieder ganz vorne mitspielte, waren es die USA, die auf der einen Seite diesen Boom abflachen & auf der anderen Seite in der Türkei ihre Raketen stationieren wollten. Durch das Anwerbeabkommen – wohlgemerkt anfänglich nur von männlichen, alleinstehenden Türken aus dem europäischen Teil der Türkei - trafen die ersten 55 türkischen Bergleute am 27. November 1961 ein.
Hohn-Narrativ für türkische Wählerstimmen?
Richtig ist also: Die ersten türkischen Gastarbeiter kamen ein Jahrzehnt nach Beginn des Wirtschaftswunders. Abkommen mit Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960) kamen früher – die Türkei war spät dran. Das Wirtschaftswunder spielt in den 50er Jahren. Die ersten türkischen Gastarbeiter kamen 1961. Vielmehr ist richtig: Deutschland hat durch dieses Arbeitsabkommen der damals komplett verarmte und strukturschwache Türkei nicht nur einmal den Hals gerettet. Die dreiste Behauptung, dass Deutsche ohne die Türken das Wirtschaftswunder nicht geschafft hätten, weil es durch Arbeiter aus der Türkei erst "möglich" wurde, ist frei erfunden.
Als Bürger fragt man sich, warum man sich von dieser Bundesregierung und Jo Wadephul einfach belügen lassen muss, nur weil es diesen Leuten irgendwie ins Narrativ der unkontrollierten Massenmigration passt – und sie damit auf die Stimmen der über Millionen türkischstämmigen Menschen in Deutschland abzielen. Und: Wer dachte, dass es nach Annalena Baerbock nicht noch weiter nach unten gehen könnte, sieht sich getäuscht. Unter Wadephul wird das Auswärtige Amt zur Wahlkampf-Zentrale. Solche Propaganda verhöhnt jedenfalls die Nachkriegsleistungen der Deutschen und spaltet die Gesellschaft spaltet. Unzählige Kommentare unter dem Beitrag sehen's ähnlich. (SB/red).
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