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Deutschland: Einbürgerungen auf Rekordhoch, jeder 4. ist Syrer

Politik
Bild: Migranten: Metropolico.org, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0; Deutscher Pass: Justus Blümer, CC BY 2.0, Flickr

2024 bekamen so viele Personen die deutsche Staatsbürgerschaft wie nie zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 291.955 Ausländer eingebürgert. Die größte Gruppe davon waren Syrer, gefolgt von Türken und Irakern. Und auch trotz des Umstandes, dass die neue Regierung einige Maßnahmen der Ampelregierung zurückgenommen hat, dürften die Zahlen hoch bleiben.

Fast 292.000 Menschen erhielten 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies sind 92.000 oder ganze 46% mehr als im Jahr davor. Und faktisch ein neuer Rekord, denn seit Einführung der Statistik im Jahr 2000 wurden noch nie mehr Migranten eingebürgert, so das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Pressemitteilung. Zwar gab es zahlenmäßig gesehen Ende der 90er-Jahre mehr oder ähnlich viele Einbürgerungen, aber damals wurden auch sogenannte "Aussiedler" erfasst, die seit 2000 ihre Staatsbürgerschaft durch einen anderen Rechtsakt erhalten. Laut Statistischem Bundesamt ist der große Anstieg auch den neuen rechtlichen Änderungen der Ampel-Regierung geschuldet.

Syrer weiterhin häufigste "Neubürger"

Dabei zeigt sich, dass vor allem Syrer im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen. "Mehr als jede vierte eingebürgerte Person (83.150 oder 28 %) war im Besitz der syrischen Staatsangehörigkeit. Danach folgten mit großem Abstand Personen mit türkischer (22.525 oder 8 %), irakischer (13.545 oder 5 %), russischer (12.980 oder 4 %) und afghanischer (10.085 oder 3 %) Staatsangehörigkeit", schreibt das Statistische Bundesamt.

Die Anstiege waren dabei prozentual unterschiedlich zu den absoluten Zahlen. Während russische Staatsbürger - wohl in vielen Fällen tatsächlich Tschetschenen - im Vergleich zum Vorjahr 6 Mal häufiger eingebürgert wurden, war bei türkischen Staatsbürgern mit 110% mehr als eine Verdoppelung zu bemerken. Die Zahl der syrischen Staatsangehörigen stieg hingegen im Vergleich zu 2023 nur um 10%. Angesichts ihrer führenden Position in absoluten Zahlen also eine Fortführung auf hohem Niveau. 

Unionsschwindel bei hartem Einbürgerungskurs

Das starke Ansteigen der Zahlen ist den Vereinfachungen der Einbürgerung durch die abgewählte Ampel-Regierung geschuldet. So sind Einbürgerungen bekanntlich nach einer Aufenthaltsdauer von fünf statt bisher acht Jahren möglich und bei "besonderen Integrationsleistungen" kann diese Mindestaufenthaltsdauer noch auf 3 Jahre verkürzt werden. Außerdem dürfte als besonderer Anreiz noch die Möglichkeit dienen, dass die bisherige Staatsbürgerschaft behalten werden darf.

Die Ampel schaffte somit Tatsachen, die auch die Union nicht gewillt ist wieder aufzuheben, auch wenn Merz im Wahlkampf den starken Mann gab. Denn einzig aufheben will man bisher von der schwarz-roten Regierung aus die sogenannte "Turbo-Einbürgerung" nach 3 Jahren bei besonderen Integrationsleistungen. Laut Statistischem Bundesamt wurde diese Möglichkeit aber lediglich bei 7 Prozent der Einbürgerungen im vergangenen Jahr genutzt. Ganze 86 Prozent waren hingegen Einbürgerungen nach 5-jährigem Aufenthalt oder die Miteinbürgerungen von Ehegatten und Kindern.

Somit wird es also auch in Zukunft beim "Verramschen" der deutschen Staatsbürgerschaft bleiben, auch wenn CSU-Bundesinnenminister Alexander Dobrindt große Töne spuckt: "Die Express-Einbürgerung nach drei Jahren Aufenthalt war ein Irrweg. Wir beenden den jetzt. Die deutsche Staatsbürgerschaft muss am Ende eines Integrationsprozesses stehen und nicht am Anfang."

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