Burgenland: SPÖ verliert Absolute, FPÖ überholt ÖVP wohl knapp

Die Wahl im Burgenland ist geschlagen. Die SPÖ verliert dort trotz eines soliden Ergebnisses für Hans-Peter Doskozil ihre absolute Mehrheit, kann sich aber den Partner für eine Koalition wohl aussuchen. Die ÖVP bricht wie im Bund massiv ein, während die FPÖ sich erneut mehr als verdoppelt und wohl knapp an der Noch-Kanzlerpartei vorbeizieht. Ansonsten schafften es nur noch die Grünen in den Eisenstädter Landtag.
SPÖ verliert Absolute - FPÖ wohl Zweiter
Für Doskozil ist es nach der knappen Niederlage bei der Wahl zum roten Bundesobmann ein Ergebnis mit lachendem und weinendem Auge. Zum einen hält die SPÖ nämlich die Verluste im Burgenland trotz der blamablen Performance der Genossen im Bund ihre Hochburg mit deutlichem Abstand. Für Babler dürfte das starke Ergebnis seines Kritikers Doskozil keinen Rückenwind bedeuten. Doch 46,7% (minus 3,3%) der Wählerstimmen bedeutet zugleich das Ende der absoluten Mehrheit.
Regelrecht "gerupft" wurde die ÖVP - mit 22,4% (minus 8,2%) fällt sie wohl hinter die FPÖ zurück, die laut ersten Hochrechnungen auf 22,8% (plus 13%) kommt. Letztere setzt somit den Trend fort und schafft es, auch im östlichsten Bundesland, sich mehr als zu verdoppeln. Es ist deutlich das stärkste blaue Ergebnis aller Zeiten im Burgenland, zugleich schaffte Ex-Parteichef Hofer allerdings den geringsten Wert aller jüngsten Landtagsergebnisse, wiewohl er insbesondere in seinem Heimatbezirk Oberwart zulegte.
Die Grünen retten sich mit 5,6% (minus 1,2%) in den Landtag, während die NEOS (1,8%; plus 0,1%) dort weiterhin nicht vertreten sind. Auch die "Liste Hausverstand" des Ex-FPÖ-Mandatars Géza Molnár verfehlte den Einzug mit 0,7% deutlich.
Doskozil kann sich Koalition aussuchen
Die SPÖ hätte laut aktueller Hochrechung mit 17 von 36 Mandaten weniger als die Hälfte der Sitze, aber immer noch gleich viele wie ÖVP & FPÖ zusammen die auf 8 bzw. 9 Mandate kommen. Die Grünen würden mit zwei Mandataren einziehen. Ein Mandat könnte allerdings noch zwischen den drei großen Parteien hin und her wandern.
Doskozil könnte sich aber den Koalitionspartner aussuchen, mit allen drei übrigen Kräften ist eine Zweierkoalition möglich. Anders als in vielen Bundesländern gilt eine rot-blaue Landesregierung nicht als ausgeschlossen, sie existierte bereits von 2015 bis 2020. Allerdings müsste Doskozil deutlich mehr Zugeständnisse machen als damals, die Grünen wären nach dem Rausflug aus allen Regierungen wohl besonders billig zu haben. Ein "Revival" mit der ÖVP wäre indes mathematisch ein Bündnis der größten zwei Verlierer.
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