Bundestagswahl: Union vorn, AfD fix Zweite, Ampel bricht ein

Die vorgezogene Bundestagswahl ist geschlagen - und das Ergebnis führt zu einer bemerkenswerten Verschiebung der Machtverhältnisse im Parlament. Laut ersten Prognosen gewinnt die CDU die Wahl, bleibt aber unter 30%. Die AfD verdoppelt sich nahezu auf knapp 20%. Alle drei Ampel-Parteien mussten teils empfindliche Einbußen erfahren. Während die Linkspartei offenbar auf den letzten Metern doch noch deutlich im Parlament blieb, müssen FDP & BSW noch hoffen, dass es sich für sie ausgeht...
Mehrfach historisches Wahlergebnis
Mit 29% laut ARD-Prognose sind CDU & CSU zwar auf dem ersten Platz, doch es bleibt das zweitschlechteste Ergebnis der Union in ihrer Geschichte. Mit Respektabstand auf dem zweiten Platz landet die AfD, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Knapp 20% sind ihr historisch schlechtestes Ergebnis, es ist praktisch eine Verdoppelung binnen 4 Jahren. Die SPD als bisherige Kanzlerpartei stürzt indes um nahezu 10% ab und kommt nur noch auf 16%. Damit bleibt sie nur noch knapp vor den Grünen, die mit 13,5% noch mit einem blauen Auge davon kommen, aber dennoch Einbußen hinnehmen müssen.
Überraschend stark ist das Ergebnis für die Linkspartei, die auf 8,5% kommt, nachdem sie vor vier Jahren nur aufgrund der Grundmandatklausel in den Bundstag einzog und vor wenigen Wochen in Umfragen unter "ferner liefen" lagen. Die FDP stürzt vom bisherigen 3. Platz ab und bangt um den Verbleib im Bundestag - die ARD-Prognose sieht sie bei 4,9% und damit knapp unter der Einzugshürde. Ähnlich ist die Ausgangslage beim BSW, das auf 4,7% käme. Das ZDF, das ein anderes Demoskopie-Institut nützt sieht hingegen beide bei 5% und "drinnen". Die anderen Werte dort: CDU/CSU 28,5%, AfD 20%, SPD 16,5%, Grüne 12%, Linke 9%.
Bei der AfD zeigt man sich über das Ergebnis sichtlich erfreut:
Foto: zVg
Spannung um Einzug & Koalitionen
Da unklar ist, wie viele Fraktionen dem Bundestag künftig angehören, weisen die Sender aktuell mehrere Mandatsverteilungen an. Verfehlen FDP & BSW beide den Einzug, sähe die Mandatsverteilung im Bundestag laut ZDF so aus: Union 210, AfD 145, SPD 120, Grüne 90, Linke 65. Schaffen es hingegen sogar beide, wäre das andere Extrem: Union 188, AfD 130, SPD 107, Grüne 81, Linke 58, FDP 33, BSW 33. Somit lässt sich auch noch nicht sagen, welche Koalitionen überhaupt möglich sind.
Fix ausgehen würde es sich für eine Mitte-Rechts-Koalition aus CDU/CSU & AfD. Doch CDU-Chef Friedrich Merz schloss eine solche Zusammenarbeit aus. Mit Schwarz-Grün kokettierte er, doch diese Konstellation ist nicht möglich. Ob es für Schwarz-Rot reicht, hängt davon ab, wie viele einziehen. Schafft es die FDP in den Bundestag, könnte sie zur rechnerisch Mehrheitsbeschafferin für schwarz-rot-gelb oder schwarz-grün-gelb werden. Schwarz-rot-grün wäre dann ebenfalls wahrscheinlich.
Screenshot: ZDF.de
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