Stromspitze durch Solarenergie

Blackout in Spanien & Portugal: Lag es an den erneuerbaren Energien?

Politik
Symbolbild: KI-generiert.

Der massive Blackout auf der iberischen Halbinsel sorgt weiter für Rätselraten, was die Ursache des Zusammenbruchs des Stromnetzes war. Zwar ist inzwischen die Stromversorgung in weiten Teilen wieder hergestellt und auch die Katastrophenpläne liefen mehr oder weniger reibungslos ab, allerdings bleibt die Frage, ob sich ein derartiges Ereignis in Spanien oder woanders in Europa wiederholen könnte. Denn laut Indizien scheint die Energiewende als möglicher Grund für den Ausfall plausibel.

Es war das Szenario, vor dem sogenannte "Verschwörungstheoretiker" und "böse Prepper bereits seit langem warnen, ein totaler großflächiger Stromausfall. Denn die europäischen Stromnetze werden zunehmend instabil, wovor auch der Präsident der Gesellschaft für Krisenvorsorge, Herbert Saurugg immer wieder warnte und zur Krisenvorsorge aufrief - noch bevor die EU aufgrund ihres Säbelrasselns und ihrer Kriegspolitik die Bürger zur Anlegung von Notvorräten anhielt. Dabei war das, was sich bei dem stundenlangen Stromausfall auf dem spanischen  Festland sowie Teilen von Frankreich und Portugal abspielte, in seinem Ablauf vorhersehbar.

Aufzüge, U-Bahnen, Kartenzahlung, Telephone...

Denn nichts ging mehr: Kein Internet und keine Telefonverbindungen oder sie reißen immer wieder ab, der Notruf ist nur beschränkt erreichbar, Menschen steckten in Aufzügen, U-Bahnen und Zügen fest, die Ampeln fielen aus und sorgten für Verkehrschaos, Atomkraftwerke mussten abgestellt, Fähr-, Flug- und Zugverkehr gänzlich unterbrochen, Fabriken liegen still, Tankstellen sind geschlossen, ebenso viele Supermärkte, weil Kassen und Kreditkarten nicht mehr funktionierten.

Menschen machen - mit vorhandenem Bargeld - wo es möglich ist Hamsterkäufe, wie zu Beginn der Corona-Zeit, Toilettenpapier, Konserven, Mineralwasser berichten Medien. In Krankenhäusern und bereichen der wichtigen Infrastruktur springen Notstromgeneratoren an, nicht notwendige Operationen werden verschoben. Die Regierung trifft sich zur Krisensitzung und ruft den Notstand aus. Notfalldienste warnen davor, dass man nur in absoluten Notfällen den Notruf wählen sollte.

Nur 10 Stunden...

Schließlich gibt der Netzbetreiber bekannt, dass es "sechs bis zehn Stunden" dauern könnte, bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist. Der Chef der Wartungsabteilung des Netzbetreibers Red Eléctrica, Eduardo Prieto, erklärte gegenüber dem Radiosender Cadena Ser: "Wenn alles gut geht, kann man von einem Zeitraum zwischen sechs und zehn Stunden sprechen." Heute morgen verkündete Der Netzbetreiber Red Eléctrica auf X: "Situation des Stromnetzes auf der Halbinsel um 07:00 Uhr: Abgerufen 99,95% der Nachfrage (25.794MW). Wir arbeiten von der Stromkontrollzentrale aus weiter an der vollständigen Normalisierung des Systems."

Wenig später heißt es dann: "Normaler Betrieb des Stromnetzes auf der Halbinsel. Nachdem die morgendliche Nachfragespitze um 8:35 Uhr mit 28.677 MW überschritten wurde, wird die Nachtspitze um 21:10 Uhr mit 31.200 MW erwartet."

Es ging also noch einmal glimpflich ab, statt Tagen nur Stunden.

Auf Ursachensuche

Kurz nach dem Blackout machten auch Gerüchte über die Ursache die Runde. Ein Cyberangriff? Ein technischer Defekt? Menschliches Versagen? "Nichts ist ausgeschlossen, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass es sich um eine Cyberattacke handelt", so Portugals geschäftsführender Ministerpräsident Luís Montenegro zu Medien. Auch die portugiesische Cybersicherheitsbehörde erklärte, es gebe derzeit keine Hinweise auf einen Hackerangriff. Ebenso äußerte sich EU-Ratspräsident António Costa.

Die portugiesische Stromgesellschaft REN rätselte, ob es vielleicht an einem Brand bei einer Hochspannungsleitung in Frankreich um den Auslöser gehandelt haben könnte, später vermutete man auch ein "seltenes atmosphärisches Phänomen". REN-Vorstandsmitglied Joao Conceicao erklärte dann, dass auch die Möglichkeit einer "sehr starken Schwankung der elektrischen Spannung, zunächst im spanischen Netz, die sich dann auf das portugiesische Netz ausbreitete" gegeben sei. "Es könnte tausendundeine Ursache geben, es ist noch zu früh, die Ursache zu beurteilen", so Conceicao.

Sind erneuerbare Energien schuld?

Während also alles noch rätselt, scheinen in sozialen Netzwerken einige Nutzer der möglichen Ursache näher zu kommen. So schreibt etwa Cata Paul: "Was war die Ursache? Eine massive Überlastung des Stromnetzes aufgrund eines enormen Anstiegs der Solarproduktion. Was war geschehen? Gegen 11 Uhr erreichte die spanische Solarstrom-Produktion einen Rekordwert von über 20 GW - eine enorme Menge, die in kürzester Zeit in das Netz eingespeist wurde. Normalerweise hält das Stromnetz ein feines Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch aufrecht, um die Frequenz von 50 Hz konstant zu halten. Doch heute wurde dieses Gleichgewicht durch die Sonnenspitze empfindlich gestört."

Spanien als Energiewende-Vorbild?

Nicht umsonst wurde Spanien zuletzt immer wieder als Energiewende-Pionier gefeiert. Schon im Februar 2024 schriebt die "Wirtschaftswoche": "Spanien als Vorbild: So geht Energiewende. Spanien macht vor, wie Energiewende geht: Ohne politische Querelen, dafür mit umso mehr Solarenergie – und kaum Atomkraft." Und vor rund einer Woche feierte ein Artikel des PV Magazine: "Spaniens Stromnetz wird erstmals an einem Wochentag zu 100 % aus erneuerbaren Energien gespeist". So habe Spanien am 16. April sein Stromnetz zu ersten Mal völlig mit erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne und Wasserkraft betrieben.

Nur fünf Tage später stellte man gar einen Solarenergie-Rekord auf: Man produzierte "20.120 MW an sofortiger Leistung und deckte damit 78,6 % des Bedarfs und 61,5 % des Netzmixes." War also ein neuer "Solarenergie-Rekord", der am 28. April zu einer unvorhergesehenen Spitze führte und damit das Stromnetz überlastete, der Grund für den mehrstündigen Blackout? Die jagt nach Rekorden offenbart scheinbar ihre Schattenseiten.

Probleme der erneuerbaren Energien

Dabei ist die Gefahr schon lange bekannt. Erneuerbare Energien liefern können keine gesicherte Leistung zur Verfügung stellen, die für den Betrieb der Stromnetze unerlässlich ist. Schon im Mai 2023, als es über Pfingsten in Deutschland, etwa in Leipzig, zu massiven Stromausfällen kam, rechnete der frühere Topmanager Roland Farnung, der Vorstandsvorsitzender etwa bei Energie-Unternehmen wie RWE Energie AG und der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG war, mit der deutschen Energiewende ab und erklärte den Ausstieg aus Atomenergie und die geplante Abschaltung von Steinkohle- und Braunkohlekraftwerken für Irrsinn - Der Status berichtete.

Auch der österreichische Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg warnte immer wieder von bedenklichen Frequenzabweichungen im europäischen Stromnetz. Schuld dafür ist seiner Ansicht nach auch die Energiewende-Politik in Europa und Deutschland. Denn durch die Abschaltung der Kernkraftwerke und die weitere Hinwendung zu Solar- und Windenergie wird das Stromnetz zunehmend fragiler, weil Puffer und Speichermöglichkeiten fehlen, um immer die benötigte Menge Strom zur Verfügung zu haben, auch wenn nicht die Sonne scheint oder der Wind bläst - Der Status berichtete.

Oder aber eben der Ausgleich von Spitzen, wenn zuviel Sonne scheint und Wind bläst, und es zu einer Überlastung der Netze kommt - auch ein Szenario, vor dem Saurugg warnte. Und welches nun möglicherweise in Spanien eingetreten ist.

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