Bill Gates freut sich: Polen plant bis zu 20 modulare Kernkraftwerke
Kurz, nachdem die letzten drei deutschen Kernkraftwerke vom Netz gingen, zeigt sich, dass andere Länder in Europa massiv auf die angeblich klimaneutrale Atomenergie setzen. So ging in Finnland das leistungsstärkste AKW ans Netz, welches bis zu 30 Prozent des finnischen Stroms produzieren soll. Und auch in Polen stellte man nun die Finanzierung von bis zu 20 Kernkraftwerken sicher.
Im Gegensatz zu Deutschland rüstet Finnland bei der Kernenergie auf. Vor wenigen Tagen erst ging der Reaktor Olkiluoto 3, der vom deutsch-französischen Konsortium Areva-Siemens gebaut wurde und mit 1600 Megawatt der leistungsstärkste Atomreaktor in Europa, ans Netz. Zusammen mit den beiden älteren Reaktoren des Kraftwerks sorgt nun das AKW Olkiluoto dafür, die Versorgungssicherheit in Finnland zu gewährleisten und liefert dabei nicht weniger als 30 Prozent des finnischen Stroms.
Kein atomenergiefreies Polen
Aber auch in Polen, wo derzeit der meiste Strom noch aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken kommt, rund 50 Prozent und damit doppelt so viel wie in Deutschland, will man in Zukunft verstärkt auf Kernenergie setzen. Bisher gab es in dem Land noch keine Atomreaktoren. Der bisher einzige Versuch, dass Kernkraftwerk Żarnowiec blieb eine Industrieruine und wurde nie fertiggestellt. Doch jetzt kommt neuer Wind in die Bestrebungen, sich von Kohle, Öl und Erdgas zu lösen. Bisher war fest geplant, bis 2040 sechs Kernkraftwerke zu betreiben. Baubeginn des ersten soll 2026 voraussichtlich an der Ostsee sein. Doch nun wurden weitere Finanzierungszusagen von US-Unternehmen eingeholt.
Bis zu 20 modulare Kernkraftwerke
Denn wie der halbstaatliche polnische Energiekonzern Orlen mitteilte, ist die Finanzierung für weiterer Kernkraftwerke in Polen in sicheren Tüchern. Der Mineralölkonzern konnte am Montag Zusagen über vier Milliarden US-Dollar von zwei Finanzinstituten der US-Regierung bekommen, berichteten Nachrichtenagenturen. In dem nun unterzeichneten Dokument ist die Rede von bis zu 20 kleinen modularen Kraftwerken vom Typ BWRX-300, die Polen bauen will.
Die Gelder stellen die US-Export-Import-Bank und der U.S. International Development Finance Corporation bereit. Für die bereits geplanten drei Kraftwerke will der südkoreanische Betreiber die Finanzierung übernehmen, auch um auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen.
Gelddruckmaschine für Bill Gates
Die Kernkraftwerke von Typ BWRX-300 werden von der GE Hitachi Nuclear entworfen und entwickelt und stellen Reaktortypen der neuen Generation dar. Freuen über wohl nicht unbeträchtliche finanzielle Gewinne aus dem "Green Deal" in Polen und dessen Weg zur CO2-Neutralität kann sich dabei auch Bill Gates. Denn GEH arbeitet bei der Entwicklung von Natrium-Reaktoren eng mit TerraPower zusammen, ein von Bill Gates gegründetes Startup. Dabei ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese neuen Natrium-Reaktoren die Serienreife erreichen und zum Einsatz kommen. Erste Versuche in Wyoming sind bereits seit 2021 angekündigt.
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