Akt der Verzweiflung: Habeck wirbt mit Influencern für Wärmepumpen

Gute Politik sollte eigentlich selbsterklärend sein und die Vorteile für den Bürger, der ja zumeist Adressat der Maßnahmen ist, auf der Hand liegen. Inzwischen hat sich jedoch eingebürgert, dass die Altparteien nach jeder Wahl zu Protokoll geben, dass sie ihre Politik nur besser erklären müssten, um auch beim Wähler anzukommen. Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck spannt inzwischen gar Influencer ein, um die Werbetrommel für den Ladenhüter Wärmepumpe zu rühren.
Das bekannte Motto "Mehr Sein als Schein" hat in der Politik in vielen Fällen schon lange ausgedient, eher ist das Gegenteil der Fall. Das zeigt sich nicht nur bei der, für viel Steuergeld frisierten und mit einem aufgemalten Gesicht versehenen grünen Außenministerin Annalena Baerbock, die ansonsten eher über das diplomatische Parkett stolpert und mehr mit sprachlichen Ausrutschern als mit solider Außenpolitik auf Aufsehen sorgt. Allerdings, so versichern Politiker immer, müsse man die Politik nur besser erklären, dann würden die Wähler es auch verstehen.
Influencer für Wärmepumpen
Mit Erklärern rüstet sich auch der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck aus. Der hatte vor einiger Zeit zwar die Energiekrise für beendet erklärt, wurde aber zuletzt wieder von anderen massiven Krisen eingeholt. Der Autoindustrie geht es nicht gut, die Chemie- und Stahlindustrien schwächeln und auch die Unternehmen für Erneuerbare Energien sorgen für kein grünes Wirtschaftswunder.
Vielmehr brechen viele Firmen ihre Zelte ab und verziehen ins Ausland, wenn sie nicht ohnehin aufhören zu produzieren. Selbst Wärmepumpenhersteller bleiben davon nicht verschont. Denn die Heizvariante entwickelte sich zum Ladenhüter. Um den Verkauf anzukurbeln und Werbung zu machen - irgendjemand muss ja die Vorteile den Bürgern erklären - setzt das Habeck-Ministerium auch auf Influencer.
Kosten 2024 verdoppelt
So berichtet unter anderem die "Bild", dass sogenannte Influencer - gewöhnlich kennt man sie durch Werbung für Urlaubsdestinationen, Gastronomie, Kosmetika, Kleidung etc. - auch für die von den Grünen und ihrem Minister propagierte Wärmepumpe die Werbetrommel rühren. Auf Sozialen Medien sollen sie die grüne Politik vorwärts bringen. "Das BMWK nutzt verschiedene Medien, darunter auch Content Creatoren, um seine Informationspflichten zu erfüllen", erklärte das Ministerium den Einsatz der "Beeinflusser".
Die Kosten dafür sind zwar geringer als die für Frisur und Styling der grünen Außenministerin, haben sich allerdings im Vergleich zum Vorjahr dennoch nahezu verdoppelt. Gab das Wirtschaftsministerium 2023 noch 35.700 Euro für Influencer-Kampagnen aus, sind es heuer bereits 60.230 Euro - und die Tendenz dürfte steigend sein. Das Geld fließt derzeit wohl an insgesamt vier Influencer, die für die Themen energetische Sanierung, Photovoltaik und Wärmepumpe kräftig Werbung machen sollen.
Mangelnde Transparenz
Der Nutzen dieser Kampagnen lässt sich schwer abschätzen. Auch bei der Europawahl 2024 setzen die Grünen auf den Einsatz von Influencern. Diese sollten der Partei in sozialen Medien einen Schub geben sollten. Das Ergebnis hat allerdings überschaubaren Erfolg und erinnerte eher an Schubumkehr: Die grüne Abrissbirne verzeichnete mit minus 8,6 Prozent einen Rekordverlust. Hätten sie ihre Politik nur mal besser erklärt oder gleich andere Politik gemacht...
Kritisch äußert sich gegenüber dem Springerblatt der Bund der Steuerzahler zu der Kampagne des Habeck-Ministeriums. Zwar sei der Einsatz der Influencer aufgrund deren Reichweite nachvollziehbar, aber das Werbung für die eigene Politik mit Hilfe von Steuergeld gemacht werde, sei kritisch zu sehen, zumal es schnell über die "reine" Informationspflicht hinausgehen könne. "Es besteht die Gefahr, dass unter dem Deckmantel der Authentizität politische Vorhaben als besonders vorteilhaft verkauft werden sollen", so dessen Präsident Reiner Holznagel.
Zugleich bemängelt Holznagel auch die mangelnde Transparenz des Ministeriums: "Unter Berufung auf das Geschäftsgeheimnis lässt die Bundesregierung die Öffentlichkeit über eventuell steuergeldfinanzierte Honorare regelmäßig im Dunkeln." So würde nicht im Detail offengelegt, wie viel Geld für derartige Kampagnen ausgebeben würde und wie viel die einzelnen Kanäle bekommen würden. Schon im vergangenen Jahr widmete man im 51. Schwarzbuch der Steuergeldverschwendung ein Kapitel der politische Öffentlichkeitsarbeit "inklusive eingekaufter Media-Agenturen oder Influencer", die immer mehr Mittel binden würde.
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