Kontakt mit der Realität: Rechts wird, wer Links kennengelernt hat

Was bringt jemanden dazu, nach Jahren linker Überzeugung politisch nach rechts zu rücken? Oft ist es die direkte Erfahrung mit realen Verhältnissen, die den Schleier idealistischer Gutgläubigkeit zerreißt und zur nüchternen Neubewertung führt.
Warum ich kein Linker mehr bin
Warum wird man rechts, wenn man es nicht schon das ganze Leben lang war? Die einfachste Antwort hierauf wäre wohl, dass man einschlägige Erfahrungen mit dem Linkssein gemacht hat. Früher oder später erkennt man, dass eine Philosophie aus Pluralismus und Sozialismus, von Multikulturalismus und Kommunismus, in Globalismus und Utopismus am Ende nicht nur dysfunktional sein muss, sondern stets zum Scheitern verurteilt ist. Auch in meinem Fall war es ähnlich. Einst verortete ich mich im sogenannten progressiven Spektrum, weil ich auf die Themen Solidarität, Nachhaltigkeit, Pazifismus und Freiheit setzte. Doch was dann kam, hatte mit all diesen Idealen nichts mehr zu tun. Einmal ganz abgesehen davon, dass ich nie auf den Gedanken gekommen wäre, die zweigliedrige Binarität aus Mann und Frau für Geschlechtervielfalt in Frage zu stellen. Oder die schwarz-rot-goldene Flagge auf dem Parlament gegen den Regenbogen auszutauschen. Für das Klima Wärmepumpen einzubauen. Zur Verteidigung von Frieden Waffen in die Ukraine zu schicken. Aus einem Weihnachtsmarkt ein Winterfest zu machen. Den Ramadan zu beleuchten und das Kalifat zu einer möglichen Normvariante der Demokratie zu erklären. Für kühlere Temperaturen zu streiken.
Erfahrungen, die irritieren
Viel eher spuckte mir als Integrationsberater manch eine bereichernde Fachkraft aus aller Herren Länder vor die Füße und ins Gesicht. Bezieher einer Grundsicherungsleistung machten überhaupt keine Anstalten, eine konkret auf dem Tisch liegende Arbeitsgelegenheit anzunehmen. Hartz-IV-Anwärter mit deutschem Pass, aber ohne hiesige Wurzeln, suhlten sich in der Hängematte des Nichtstuns. 'Kriegsopfer' machten keinen Hehl daraus, dass sie mit ihrer üppigen monetären Ausstattung durch unsere Steuerzahler vor allem die Familie in der Heimat versorgen wollten. Nein, all das sind keine populistischen Märchenerzählungen, sondern es ist die Konfrontation mit der Realität, die einem, lässt man sich auf den Vorwurf ein, ziemlich lange in Naivität geglaubt zu haben, wir hätten irgendeine Bringschuld für die Gesellschaft, den Charakter schleift. Stattdessen wird unsere Gesellschaft für ihre Toleranz spöttisch und höhnisch ausgenutzt. Denn die Zahl der Bedürftigen, welche tatsächlich aus einer individuellen, nachweisbaren Verfolgung zu uns flüchten, tendiert fast gegen Null. Der wirklich engagierte Bürgergeldempfänger, der sich aktiv um Eingliederung in einen Job bemüht, mutiert derweil zur absoluten Ausnahme.
Gerechtigkeit durch Konsequenz
Doch es darf keinen Respekt für Betrug, für Trittbrettfahrer, für den nach einer besseren wirtschaftlichen Existenz suchenden Fremden geben. Es muss Schluss sein mit dem Sozialamt der Welt. Jeder Anziehungsfaktor sollte auf das Niveau von Bett, Brot und Seife reduziert werden. Sanktionen müssen jene hart treffen, die sich trotz Erwerbsfähigkeit nur fördern statt fordern lassen. Damit könnte man die prekäre Finanzlage von Bund und Kommunen entschärfen - und den Staatshaushalt sanieren. Darüber hinaus zöge Gerechtigkeit ein. Und auch Sicherheit und Ordnung würden profitieren. Schon die Verfassungsrichter in Karlsruhe hatten deutlich gemacht, dass wir niemanden durchfüttern müssen, dem es an jeglicher Bereitschaft zur Teilgabe mit Blick auf Prosperität und Wachstum mangelt. Denn Netz und doppelter Boden sind ausschließlich für Menschen vorgesehen, die unverschuldet in Bedrängnis geraten sind. Wer sich dagegen auf unsere Kosten sanieren möchte oder in der Erkenntnis sonnt, Geld wachse auf Bäumen und werde im Zweifel durch den Nachbarn verdient schadet nicht nur den tatsächlich Notleidenden. Nein, er bringt ein gesamtes Gefüge in Schiefstand, das ohnehin durch kulturelle Unterwerfung vor dem normativen Bankrott steht.
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