Identitätsfetischismus auf dem Kirchentag

Black Children Only: Christlicher Vielfalts-Separatismus?

Meinung
Bild: Manfred Werner (Tsui), Demonstration Black Lives Matter Vienna, Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0

Der biblische Aufruf „Lasset die Kinder zu mir kommen“ wirkt heute beinahe aus der Zeit gefallen. Auf dem Evangelischen Kirchentag treffen wir auf Exklusion im neuen Gewand und auf eine Gesellschaft, die sich ihrer Widersprüche kaum bewusst ist.

Verlorene Offenheit auf dem Kirchentag

„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich“, so sagt es Matthäus 19, Vers 14 in der Bibel. Und sie zitiert damit eine Aussage des Messias – eine, die offenbar aus der Mode gekommen ist. Denn ganz so profan könnte man heute wohl nicht mehr sprechen, besucht man beispielsweise den aktuell stattfindenden Evangelischen Kirchentag mit einem Veranstaltungsprogramm voller politischer und gesellschaftlicher Provokationen, durchdrungen von ekstatischem Zeitgeist und grün gefärbter Mentalität. Dort treffen wir auf Räume und Veranstaltungen, die nicht mehr allen Jüngsten in unserer Gesellschaft zugänglich sind, sondern lediglich den Kleinsten mit dunkler Hautfarbe oder indigener Herkunft. Inmitten von Erzählungen über eine Arche mit queeren Tieren, Lobgesängen der Ex-Bundeskanzlerin auf das „Wir schaffen das“ und Huldigungen der Klimaideologie sollen sich also ausschließlich jene zusammenfinden, die im Neudeutschen als „People of Color“ deklariert werden. Dabei hatten uns doch eigentlich das ZDF, manche Stiftungen und Bundeszentralen immer wieder erklärt, es gebe keinen Rassismus gegenüber Weißen. Denn diese könnten allenfalls punktuelle Diskriminierung erfahren, jedoch nie die strukturelle Ausgrenzung, Benachteiligung und Stigmatisierung durchleben, wie sie beispielsweise im Kolonialismus erduldet wurden.

Identität, Schöpfung und friedliches Miteinander

Gibt es also tatsächlich zwei unterschiedliche Formen, Individuen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu bevorzugen oder zu degradieren – abhängig davon, wie sie der liebe Gott nun einmal ausgestattet hat? Tatsächlich finden wir gerade im Hohelied der Heiligen Schrift zahlreiche Verse, die darauf hinweisen, wie wichtig es offenbar in der Schöpfung war, den Ebenbildern des Herrn bestimmte Kennzeichen, Auffälligkeiten und Beschaffenheiten mitzugeben, anhand derer sich die unterschiedlichen Völker und Gesellschaften orientieren und identifizieren konnten. In einem positiv konnotierten Umfeld, das von einem friedlichen Miteinander und Koexistenz getragen ist, sind Menschen mit äußerlich abweichenden Merkmalen keine sich missgünstig gegenüberstehenden Rivalen, sondern nehmen ihre Verschiedenheit im Respekt voreinander an. Sie verletzen die Integrität des anderen nicht, indem sie illegitim in dessen Gruppe eindringen, diese sozial ausbeuten oder ihre Kultur unterjochen wollen. Vielmehr sind sie durch Vernunft und Weitsicht befähigt, ihren Nächsten im Geist der Versöhnung als gleichwertiges Wesen an seinem Platz und Ort auf diesem Globus zu achten. Denn auch wir sind nicht verpflichtet, jedem Gast Herberge zu bieten, nur weil Migration einst in einem immanenten Umkreis stattfand. 

Nächstenliebe, Differenzierung und biblische Maßstäbe

Der Spagat liegt also darin, das Vorrangigkeitsgebot aus den verschiedenen Büchern des Alten und Neuen Testaments für die eigene Gruppe hochzuhalten – und somit im Sinne des Gleichnisses vom Barmherzigen Samariter zunächst den Ausgegrenzten und Bedürftigen in unserer angestammten Mitte zu versorgen, ehe wir mit verbliebenen Ressourcen auch jenen Schutzsuchenden Obdach gewähren, die aus der Ferne wegen nachgewiesener Verfolgung zu uns kommen. Hier dürfen wir differenzieren – und sind durch unsere Verfassung legitimiert, staatliche Rechte und Pflichten abgestuft zu vergeben. Indiskutabel ist hingegen eine Separierung allein aufgrund der Herkunft oder sogenannten „Rasse“. Denn dazu sagt Galater 3,28: „Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu.“ Wer also zulässt, dass „Black Lives Matter“ im Jahr 2025 zu einer Einbahnstraße wird, indem man bereits der nachfolgenden Generation suggeriert, die Würde von sogenannten „Kartoffeln“ sei doch antastbar, vergeht sich am Evangelium – und macht sich das verwerfliche und mahnende Negativbeispiel aus 1. Mose 30,32 zu eigen: „Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen sowie alle dunklen Schafe entfernen [...]“ 

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