Die Rache des 'Deep State'?

Total irre: 'InfoWars' zwangsversteigert - an linkes Satire-Magazin

Medien
Bild: Gage Skidmore, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die "Lawfare" des Systems gegen "InfoWars", das Portal des systemkritischen Polit-Kommentators Alex Jones, erreicht nun einen absurden Höhepunkt. Vorausgegangen war ein Urteil, das Jones zu einer Zahlung von über 1 Mrd. US-Dollar verdonnerte, weil er unterstellt hatte, ein Schulmassaker könnte eine "False Flag"-Operation gewesen sein. Daraufhin musste das Erfolgsportal dann Insolvenz anmelden. Bei der Zwangsversteigerung wurde auf das Bestbieter-Konzept verzichtet - und den Zuschlag erhielt "The Onion", ein linkes Satire-Magazin. Dieses will sich beim Relaunch über "rechte Verschwörungstheorien" lustig machen...

Jones: "Sie wollen Amerikaner mundtot machen"

In einer Video-Botschaft auf X verkündete Alex Jones am heutigen Donnerstag die unfassbare Botschaft: "Ich habe gerade vor 15 Minuten erfahren, das meine Anwälte sich mit dem Masseverwalter bezüglich unserer Insolvenz traffen. Sie haben gesagt, dass sie uns - ohne gerichtliche Anordnung - heute morgen schließen werden. Denn die Demokraten aus Connecticut haben ins in Form ihres Magazins 'The Onion' gekauft."

Nach Ansicht von Jones ist es ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit: "Sie wollen das amerikanische Volk mundtot machen. [...] Der 'Deep State' dreht völlig durch. Das ist die Tyrannei der neuen Weltordnung, die es nicht erwarten kann, die amerikanischen Bürger zum Schweigen zu bringen." Nach seiner Einschätzung wollen sie damit auch die Ankündigung von Trump hintertreiben, während seiner kommenden Präsidentschaft hart gegen alle vorzugehen, die versuchen, das freie Wort der US-Bürger einzuschränken.

Nach Relaunch: Satire-Blatt will Blattlinie veräppeln

Bei "The Onion" begründet man den Kauf damit, dass es "das Lustigste ist, das jemals passiert ist". Kommendes Jahr will man einen Relaunch wagen - und dabei den bisherigen Inhalt der Seite ins Gegenteil verkehren und sich über "komische Internet-Persönlichkeiten" und vermeintliche Verschwörungstheoretiker lustig machen. Ein Verein, der sich für eine Beschränkung des Rechts der Amerikaner, gemäß dem 2. Verfassungszusatz Waffen zu tragen, einsetzt, soll bereits einen langfristigen Werbedeal dafür abgeschlossen haben. Die genaue Kaufsumme wurde nicht angegeben.

Allerdings berichten Medien, dass der Deal dadurch möglich geworden sei, dass einige der Opferfamilien des "Sandy Hook"-Schulmassakers auf einen Teil ihrer Entschädigung verzichten. Jones hatte zuvor behauptet, dass es sich beim Vorfall im Dezember 2012 um einen von der US-Regierung inszenierte "False Flag"-Aktion handeln könne, um die Rechte nach dem "2nd Amendment" beschneiden zu können. Im Jahr 2022 wurde Jones deshalb von einem Gericht zu unglaublichen 1,4 Mrd. US-Dollar Entschädigung verurteilt. Eine Summe, von der von vornherein klar war, dass er sie als einzelner Medienunternehmer nie würde stemmen können.

"Infowars" hatte Kultstatus unter Dissidenten

Gegründet wurde die Plattform "InfoWars" im Jahr 1999. Im dissidenten Spektrum genoss das Medienangebot einen gewissen Kultstatus. Denn, auch wenn Jones immer wieder einmal mit gewagten Thesen um die Ecke kam, bewahrheiteten sich etliche vermeintliche "Verschwörungstheorien", die zuerst auf seinem Sender zu hören waren, zeitversetzt. Die sogenannte "Alex Jones Was Right-Jahr" wurde zu einem Meme - nach der Vorstellung, dass man für jedes Mal, dass "InfoWars" recht behalten habe, eine kleine Summe an Geld erhalten, mittlerweile einigen Reichtum angesammelt hätte.

Betroffen vom Kauf sind nicht nur die Rechte an "InfoWars" und dessen geistigem Eigentum, sondern offensichtlich auch die dazugehörige Webseite, die Kundenlisten, das gesamte Firmen-Inventor, die Produktionsausrüstung und sogar bestimmte Social-Media-Konten in Verbindung mit Jones & InfoWars. Insbesondere letzteren Umstand hält Jones für einen möglichen Verstoß gegen den 1. Verfassungszusatz, der eine weitreichende Meinungsfreiheit gewährleistet. In der Zwischenzeit entschied sich Jones, noch einmal einen letzten Live-Broadcast zu starten, während sich die Personen, die sein Lebenswerk beschlagnahmen wollen, sich bereits im Haus befinden...

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