Staatsfunk betet Hetz-Narrativ vor

Sektieren gegen Kickl: ORF huldigt Predigern auf Anti-FPÖ-Kreuzzug

Medien
Kickl: (C) Alois Endl; Bibelprediger: Freepik; Komposition: Der Status.

Für den polit-medialen Komplex ist es eine Glaubensfrage: Er sieht in Kickl die Personifizierung des Teufels, der Österreich als Kanzler zur Hölle auf Erden macht. Zwar blieben alle Mantras und Predigten wieder den FPÖ-Chef bislang wirkungslos. Doch anstatt gemäß dem Markus-Evangelium in den Worten Jesu umzukehren und neu zu denken, hofft man auf ein Wunder. Und so versucht man die Schäfchen bei Laune zu halten, indem man Theologen, Religionsführer & Co. auffährt, um vor einer blauen Regierungsbeteiligung zu warnen.

Führe das Volk nicht in Versuchung...

Noch bei der ruinösen schwarz-grünen Politik, bei der mitunter die Nächstenliebe zur Sünde wurde, wenn sie böse Ungeimpfte beinhaltete, galt das Motto des linkskatholischen ÖVP-Flügels in der Verlängerung auch bei Vertretern der Religionsgemeinschaften: "Händ' falten, Gosch'n halten!" Kardinal Schönborn schickt in Richtung impfkritischer Bürger gar das verfluchende Stoßgebet: "Gott, lass Hirn regnen!" Selbst für den Gottesdienst galt das Befolgen der 3G-Schikanen, die Amtskirchen ernteten Rekord-Austritte. Nicht zuträglich war sicherlich auch, als man ob des Kickl-Vorschlages, den Kirchenbeitrag während der Rekord-Inflation auszusetzen, außer sich geriet.

Im Wahlkampf schließlich versammelte sich eine Initiative von linksgerichteten Theologen, die erklärten, weshalb die Freiheitlichen angeblich "für Christen unwählbar" seien. Doch alle Predigt half nichts: Am Wahltag warfen knapp 29% ihre Stimme für die FPÖ in die Urne, mittlerweile wären es schon fast 40%. Viele von ihnen sind durchaus fromme Menschen - und sie wählen die FPÖ nicht etwa, weil sie Sündiger sind, denen ein barmherziger Gott ohnehin alles verzeihen mag. Sondern, weil sie fünf Gute Jahre wollen und dass ihr Wille im Land endlich wieder geschehe, wie es die Verfassung, der die Handelnden eine geradezu biblische Schönheit zudichten, vorsieht.

...sondern erlöse uns von dem Bösen

Doch noch hat man nicht gelernt, denn am heutigen Freitag behelligt der ORF die Leser neuerlich mit geistlichen und scheinreligiösen Warnungen vor dem blauen Übel - "Koalition: Warnende Stimmen aus Religionen". Gleich zum Einstieg beruft man sich dabei etwa auf den früheren Pfarrer & Uniprofessor Paul Zulehner, der sich bereits vor der Wahl unter den mahnenden Theologen befand. Oder wie der Staatsfunk dazu schreibt: "Die ÖVP nimmt der Theologe ins Gebet, sich ihrer christlich-sozialen Wurzeln zu besinnen und in den Verhandlungen mit der FPÖ 'rote Linien' zu ziehen."

Ebenfalls als Mahner auftreten dürfen diesmal u.a. Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka, der evangelische Bischof Michael Chalupka und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural. Für Chalupka hat dabei die Trennung von Kirche & Staat gleich einmal Pause: Es sei "Aufgabe der Kirchen und Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft, den politischen Parteien auf die Finger zu schauen." Es ist allerdings noch eine der harmloseren Aussagen, denn die Liturgie des ORF-Artikels soll eine glaubwürdige Predigt sein und so behält man sich die tatsächlichen Ausfälle für den zweiten Teil auf.

Als unterstellte man den Teufel zum Vater

Dort zitiert man dann unwidersprochen Stimmen, die massiv gegen Kickl & die FPÖ vom Leder ziehen. So etwa Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), dessen Anti-FPÖ-Haltung eine Tradition hat. Er unterstellt, dass es "zahlreichen antisemitischen und Shoah-verharmlosenden Vorfälle in den Reihen der FPÖ" gäbe, ohne diese zu benennen. Außerdem ortet er eine "antidemokratische Gesinnung". Dazu kommt noch eine Aussage aus der linksradikalen geführten "Jüdischen Österreichischen Hochschüler:innen", in folgendem Wortlaut: "Ein offen rechtsextremer Regierungschef stellt die größte Gefahr für die Demokratie in der Geschichte der 2. Republik dar."

Weder wird benannt, worin die angeblichen "antisemitischen Vorfälle" bestehen würden oder eine Rechtsextremismus-Definition versucht. Der amtliche Begriff verlangt eigentlich zwingend die Befürwortung von politischer Gewalt, die Ablehnung der Gewaltenteilung und der Wunsch nach der Überwindung staatlicher Ordnung. Hauptsache, es entsteht der Eindruck, nicht Islamisten, sondern der FPÖ gehe eine Gefahr für das jüdische Leben im Land aus. Auch der Präsident des Koordinierungsausschusses für jüdisch-christliche Zusammenarbeit, Martin Jäggle, behauptet, für "Juden in Österreich sei eine Regierung unter FPÖ-Führung politisch der 'worst case'."

Das Narrativ ist mein Psalm und Heil...

Neben diesem Maximalvorwurf werden noch andere Behauptungen ohne jede Einordnung einfach in den Raum geworfen. Der evangelische Uni-Theologe Ulrich Körtner unterstellt der FPÖ eine "große Neonazis, Antisemiten, Schoah-Leugnern und Rassisten". Er ätzte auch das "Euer Wille geschehe"-Sujet im Wahlkampf: "Mit der Christlichkeit einer Partei, die so das Vaterunser pervertiert, ist es nicht weit her." Der ÖVP prophezeit er wegen der Hinwendung zu Blau-Schwarz das "unrühliche Schicksal der einstigen Democrazia Cristiana in Italien". Dass diese vielmehr an der Korruption in eigenen Reihen zerbröselte, verschweigt er geflissentlich...

Auch Caritas-Präsident Michael Landau behauptet, es sei das "Gespenst des Populismus", das für das "Comeback einer Politik der Angst, des 'Wir' gegen die 'Anderen'" und "Gräben der Polarisierung, die unsere Gesellschaften durchziehen" verantwortlich. Als Schwarz-Grün die Menschen entlang ihres Impfstatus in Gut & Böse spaltete, schwieg er. Der Direktor der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe), Markus Schlagnitweit, verstieg sich zu dieser Aussage: "Die FPÖ schreibt Menschen je nach ihrer Herkunft unterschiedliche Rechte zu. Das ist für mich als Christ ein grundsätzliches No-Go. Wie man das mit christlichen Werten in Einklang bringen kann, ist mir schleierhaft."

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