Man kümmert sich...

ORF-Familie: Neuer Versorgungsposten für Ex-NÖ-Direktor

Medien
Bild: Rainer Stropek, CC BY 2.0, Flickr

Im ORF schaut man auf seine Leute. So gab es im Staatsfunk zuletzt einige interessante Postenneubesetzungen. Unter anderem hat der niederösterreichische Ex-Landesdirektor Robert Ziegler, der aufgrund seiner ÖVP-Lobbyarbeit zurücktreten musste, einen neuen Job beim ORF gefunden. Manchen fallen eben weicher als andere...

Da fällt einem unwillkürlich der Spruch mit den Krähen und den Augen ein. Und es ist auch ein Zeichen dafür, dass die "Familien-Netzwerke" bestens funktionieren. Denn wenn "Kollegen in Not" sind, scheint man am Küniglberg zusammenzuhalten. So wurde auch der zurückgetretene niederösterreichische Landesdirektor Robert Ziegler, der aufgrund seiner Einmischung in die Berichterstattung des ORF zugunsten der niederösterreichischen ÖVP seinen Posten räumen musste, vom Staatsfunk weiter versorgt. Wie Medien berichten, arbeitet er nun in der Hauptabteilung "Facility Management und Corporate Social Responsibility".

Weich gefallen...

Dort soll Ziegler nun den "Ausbau der Barrierefreiheit und Inklusion im ORF und in dessen Programmangeboten" vorantreiben. Die Abteilung untersteht dem ORF-Urgestein Pius Strobl und ist unter anderem für die Neugestaltung des News-Room verantwortlich und wickelt auch Aktionen wie "Licht ins Dunkel" oder "Nachbar in Not" ab. Dunkel bleibt es laut "Oe24" allerdings um das zukünftige Salär von Ziegler. So berichtet das Medium, dass ORF-Insider davon ausgehen, dass Ziegler weiterhin gut verdient und keine Gehaltseinbußen hinnehmen muss.

Als Landesdirektor kam er laut Rechnungshof auf 17.500 Euro brutto im Monat, das sind 244.900 Euro im Jahressalär. Von Seiten des ORF erklärte man nur lapidar: "Die Gehälter sind an Funktionen gebunden und werden entsprechend angepasst."Ebenfalls nicht im Regen stehen gelassen wurde der ehemalige ORF-News-Chefredakteur Matthias Schrom, der über seine Chats mit Ex-Vizekanzler Strache stolperte. Er wird nun Leiter des Projekts "Smart Producing" und soll moderne und kostengünstigere Produktionsmethoden im Zuge der ORF-Strukturreform prüfen. 

Sex-Skandal im ORF?

Zugleich wird der Staatsfunk jedoch von weiteren Skandalen erschüttert. So klagt eine ORF-Mitarbeiterin einen ehemaligen ORF-Manager wegen sexueller Belästigung. Zudem sei sie auch wegen ihres Gechlechts bei Postenbesetzungen benachteiligt worden. Dieser Darstellung widerspricht der Staatsfunk und sieht für die Klage keine rechtliche Grundlage. Kommende Woche findet der erste Verhandlungstag in der Causa statt, wo auch ORF-Chef Roland Weißmann einvernommen werden soll.

Zu späteren Zeitpunkten sollen auch Einvernahmen von Ex-ORF-Chef Wrabetz und weiteren ORF-Managern folgen. Natürlich gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung, allerdings wirft es dennoch kein gutes Bild auf den ORF, der demnächst mit dem politischen Sanktus der meisten Parteien mit der als "Haushaltsabgabe" verbrämten ORF-Steuer jedem Österreicher auf die Pelle beziehungsweise aufs Geldbörserl rückt - selbst, wenn er gar kein Rundfunksempfängsgerät besitzt.  

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