Systemmedien & 'Gegengeschäfte'

Gekaufte Inseratenkaiser? WEF-Junge Weltführerin Dichand nach Razzia unter Druck

Medien
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Die Inseraten-Affäre rund um die inseratengeschwängerten Boulevard-Blätter in Österreich weitet sich aus. Wohl aufgrund von Aussagen des ehemaligen ÖBAG-Chefs und Ex-Kurz-Intimus Thomas Schmid basierend, fand am Donnerstag eine Hausdurchsuchung bei der Gratiszeitung "Heute" statt. Auch die "Kronen Zeitung" soll Medienberichten zufolge in den unlauteren Absprachen zwischen Politik und Medien impliziert sein. Es gilt die Unschuldsvermutung für alle Beteiligten.

Inseraten-Affäre betrifft nun auch Dichand-Imperium

"Für das Inserat gibt's ein Gegengeschäft": Die bezeichnenden Worte von ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sind noch in allen Ohren. Dass es sich nicht bloß um blödes Gerede handelt, wurde im Zuge der Hausdurchsuchungen im ÖVP-Umfeld im Herbst 2021 erstmals offenkundig. Die Vorwürfe, das Umfeld von Ex-Kanzler Sebastian Kurz hätte dem einstigen türkis-schwarzen Messias günstige Umfragen und Berichterstattung erkauft, kostete diesem den Kanzlerposten. Damals putzten sich zahlreiche Medien an der Familie Fellner und dessen Flaggschiff-Medium "Österreich" ab und deuteten mit dem Finger über das vermeintlich einzigartige Sittenbild.

Nun könnte sich allerdings bestätigen, was viele Österreicher längst ahnten: Es handelte sich dabei womöglich um eine "Haltet den Dieb"-Taktik. Alleine die Unsummen, welche die schwarz-grüne Regierung während der Corona-Zeit in die Systempresse pumpte, entfachte den Eindruck, dass man sich so wohlgefällige und unkritische Berichterstattung sichern muss. Doch das System der Hofberichterstattung in Österreich ist deutlich älter - und so reichen die Vorwürfe gegen Eva Dichand - 2011 zur "Jungen Weltführerin" von Schwabs Weltwirtschaftsforum (WEF) gekürt - zumindest bis ins Jahr 2017 zurück.

Schmid fallen gelassen - also hat er "gesungen"

An die Öffentlichkeit gerieten die mutmaßlichen Absprachen über die Aussagen & Chats des ehemaligen Kurz-Intimus Thomas Schmid. Die "devote Liebe", die er dem Kanzler und seinem Adlatus Blümel entgegenbrachte, stellte sich als einseitig heraus. Schmid wurde, nachdem er aus dem ÖBAG-Chefposten, dessen Ausschreibung er sich selbst zurecht gezimmert hatte, ausscheiden musste, von der ÖVP-"Familie" fallengelassen. Und so entschloss sich der einstige "Prätorianer" der türkisen Emporkömmlinge, die Rückendeckung aufzugeben. Über Monate hinweg packte er gegenüber der Polizei aus, auch um sich Hoffnungen auf einen Kronzeugen-Status zu machen. 

Ein altes sizilianisches Sprichwort besagt: "Cu è surdu, orbu e taci, campta cent' anni 'mpaci" - "Wer taub, blind und stumm ist, lebt hundert Jahre in Frieden". Doch Schmid wollte nicht der Sündenbock sein. Er sann nach Vendetta und plauderte die schwarzen Familien-Geheimnisse aus. Sofort tobten die Parteigranden, "Mostviertel-Don" Sobotka sprach von "anschwärzen". Aber das Siegel des Schweigens war gebrochen - und die Ermittlungsbehörden hatten neues Futter. Nun traf es Medien-Mogulin Dichand: Sie soll bei Schmid für ein günstigeres Stiftungsrecht sowie mehr Inserate bei ihrem Medium lobbyiert haben. Und wir erinnern uns an die eingangs erwähnten Sobotka-Worte...

Inserate stiegen nach Beschwerde

Die "Heute" gehört Eva, die "Krone" gehört ihrem Mann Christoph: Zwei Drittel der Boulevard-Blätter sind eine Familien-Angelegenheit. Doch man fühlte sich gegenüber der Fellner-Gruppe zurückgesetzt. Und so beklagte sie sich bei Schmid, damals Schlüsselbeamter im Finanzministerium. Prompt folgte ein sprunghafter Anstieg der Schaltungen des Ressorts. Fortan bekam die "Krone" zwischen 1,3 bis 1,6 Mio. Euro statt zuvor 800.000 Euro - und die "Heute" kriegte 1-1,2 Mio. Euro statt zuvor 730.000 Euro.

Dazu kamen ungewöhnlich hohe Einschaltungen in einem hierzulande kaum bekannten Reisemagazin des "Heute"-Verlags, das für den deutschen und schweizerischen Markt bestimmt ist. Glaubt man Schmid, so war auch Kurz über diese Vorgehensweise laufend unterrichtet - was dieser freilich bestreitet. 

Auch Dichand wiederum wies dies Vorwürfe schroff zurück, sie habe mit Schmid niemals positive Berichterstattung im Austausch gegen Inserate vereinbart. Auch ihr Chefredakteur Christian Nusser, für seine pointierte Kolumne bekannt, verneinte dies auf Twitter; die Redaktion sei zudem von den Ermittlungsmaßnahmen unbehelligt geblieben. Man weise "den Vorwurf von Gefälligkeits-Berichterstattung auf das Schärfste zurück". Sämtliche Redakteure des Hauses würden den Ehrenkodex der Presse anerkennen, sich "ausschließlich den 'Heute'-Leserinnen und Lesern verpflichtet" fühlen. 

Auch Rotes Wien schaltet üppig "Heute"-Inserate

Nichtsdestotrotz verbleibt eine schiefe Optik, denn die Berichterstattung des Blattes macht nicht immer den Eindruck einer völlig unbeeinflussten Berichterstattung. So fiel das Medium in der Corona-Zeit durch absurde Framings auf. Als in Niederösterreichs Spitälern wenige Tage vor dem Inkrafttreten des "Lockdowns für Ungeimpfte" und dem Impfpflicht-Entschluss mehrheitlich geimpfte "Corona-Tote" zu beklagen waren, titelte die "Heute" allen Ernstes: "Wieder starben drei Ungeimpfte in Spitälern in NÖ"

Zugleich scheinen vielleicht nicht nur die schwarz-türkisen Inseraten-Zuwendungen interessant. Denn in all den Jahren schaltete das Rote Wien noch mehr Inserate im Medium. Der Artikel, der SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig im Juni im Bezug auf sein vermeintliches Gespräch mit dem Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko lobhudelte, ist weiterhin Online. Er liest sich im Stil wie eine rote Presseaussendung. Dabei wurde vor Monaten bekannt, dass Ludwig auf zwei russische Satiriker hereinfiel... 

Rotarier: Zwischen Dichand, Faymann und Gates

Und die Bande zu den roten Granden dürfte ebenfalls bereits jahrelang bestehen. Denn bereits im Jahr 2014 war bekannt, dass Eva Dichand, der ehemalige SPÖ-Kanzler Werner Faymann und dessen damaliger Kulturminister Josef Ostermayer beim selben "Rotary Club" Mitglied waren. Bei den Rotariern handelt es sich nach eigenem Selbstverständnis um eine "Weltgemeinschaft von Berufsleuten", nach Eindruck der Öffentlichkeit aber eher um eine mächtige Geheimorganisation. Zu den weltweit bekanntesten Rotariern, deren Rituale stark an Freimaurer-Bräuche erinnern, gehört auch der IT-Guru, WHO-Financier und Globalisten-Stiftungsleiter Bill Gates. 

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