Moralpredigt von Klenk & Co.

'Falter' tobt: Wer heilige SPÖ-Ministerin kritisiert, ist Bösmensch

Medien
Falter-Aufsteller: Manfred Werner - Tsuio, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Schumann: SPÖ Presse & Kommunikation, Flickr, CC BY-SA 2.0; Kompositon: Der Status.

Die hochwohlgeborenen Gestalten auf der längsten & teuersten Regierungsbank aller Zeiten kritisieren: Wo kämen wir da denn hin?! So liest sich seit Tagen der heimische Blätterwald, weil die FPÖ-Mandatarin Marie-Christine Giuliani-Sterrer das Auftreten der Sozial- & Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) thematisierte. Der "Falter" um Florian Klenk legte nun einen drauf und kürte sie daher zum "Dolm der Woche" - eine Kategorie, deren jüngere Historie eine klare politische Schlagseite offenbart.

Heiliger Minister-Schlabberlook

Kleider machen Leute - und die Gewerkschafterin & neue Gesundheits- & Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) setzt auch bei offiziellen Anlässen auf den Schlabber-Look. Damit wirkt die Genossin, deren Arbeitskarriere nicht die einer Hacklerin, sondern einer Parteifunktionärin ist, nicht so "bürgernah", wie sie es wohl gern hätte. Doch wehe man übt Kritik daran - dann riecht der Mainstream-Blätterwald versammelt Lunte und springt der Ministerin gegen die Oppositionspolitikerin bei.

So sprach "oe24" von einem "Social-Media-Pranger", ein Kommentator in der "Presse" bemüßigte sich, ihr "Menschenhatz-Methodik" vorzuwerfen. Den Vogel schoss dann "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk ab. Er witterte die "digitale Steinigung einer Ministerin" und das Aufstacheln einer "Hetzmeute", welche eine "digitale Hinrichtung" abziehe. Dabei zog er sich aus dem Finger, man nehme die korpulente Politikerin wegen mangelnder Modelfigur ins Visier und baue so das Feindbild "dick, weiblich, links" auf.

Moralkeule: "Dolm der Woche"

Sein Kommentar zur vermeintlich frauenfeindlichen FPÖ-Frau, in dem er u.a. auch die Leidensgeschichte von Impfopfern in Zweifel zog, gefiel Klenk & den Seinen offenbar so gut, dass sie wesentliche Anteile davon am gestrigen Dienstag erneut ausgruben - für ihre Kategorie des "Dolms der Woche". Dabei handelt es sich neben dem "Hero der Woche" um eine der beiden Rubriken, mit denen sich die Wiener Wochenzeitung zum moralischen Maßstab aufschwingt. 

Die Auswahl der "Prämierten" offenbart eine Schlagseite. Als "Dolm" galt in diesem Jahr schon FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz oder der Leiter eines ORF-Regionalstudios, weil er Corona-Widerstandskämpfer Martin Rutter zur TV-Debatte einladen wollte. Auch Ex-FPÖ-Chef H.C. Strache war im Jänner wieder einmal der Beelzebub. Auch in den Wochen vor der EU-Wahl wurden FPÖ-Politiker gehäuft als "Dolm" benannt.

Klenk und seine Helden...

Als "Hero" bemühte das Blatt schon in der Vergangenheit keinen Blauen - im Online-Archiv des Mediums finden sich Freiheitliche in den letzten 10 Jahren nur als "Dolm". Neo-EU-Banker Nehammer pries man hingegen für die "staatsmännische" Art seines Kanzler-Rücktritts. Kürzlich durfte sich mitten im Wien-Wahlkampf die dortige SPÖ-Planungsstadträtin Ulli Sima zum wiederholten Male über diese Ehre freuen. Detail am Rande: Das Rote Wien gehört zu den wichtigsten "Falter"-Inserenten...

Ebenfalls "Hero" war Ex-Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nach seinem chaurigen Auftritt in Niederösterreich, als er Impfschäden auf offener Bühne leugnete - sogar die Mehrheit jener, die sein eigenes Ressort anerkannte (Der Status berichtete). Ganz angetan war der "Falter" übrigens seinerzeit auch über die Rede der EU-Kriegstreiberin Kaja Kallas, die Russland am Liebsten in Kleinstaaten zerstückeln will. Nach ihrer Hetzrede in Wien auf Einladung der NEOS kürte man sie zum "Hero der Woche"...

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