Warnung vor Schwarz-Grün

CDU zu 'links & machttrunken': Reichelt empfiehlt plötzlich AfD-Wahl

Medien
Bildzitat: NiUS/via X

Es ist gewissermaßen ein Tabubruch: Julian Reichelt, der De-Facto-Chefredakteur des von einem CDU-nahen Milliardär gegründeten Mediums "NiUS" empfiehlt den Bürgern offen, ihre Stimme der AfD zu geben. Sein Motiv hierfür: Egal, welche der Altparteien man wählt, es drohe eine Verlängerung der grünen Regierungsbeteiligung. Dabei rechnet er auch mit CDU-Chef Friedrich Merz und dessen Positionierung ab, der bislang vom liberal-konservativen Medium eine gewisse Schonfrist eingeräumt worden war.

Reichelt: Wer Merz wählt, kriegt Habeck

Seit "NiUS" online ging, wusste das Portal mit seiner Themenauswahl sowohl bei Konservativen aus dem Union-Dunstkreis als auch bei AfD-Wählern zu punkten. Doch obwohl über die Themen der aufstrebenden patriotischen Oppositionspartei und ihr Personal berichtet wurde, rekrutierten sich zitierte Interviewgäste, Expertenmeinungen und Kommentare vorwiegend aus dem liberal-konservativen bis konservativen Umfeld unter CDU-Rechtsauslegern. Dies brachte Reichelt & Co. mitunter auch den Ruf ein, sich als "Torwächter" der Merz-Union zu betätigen. Als Reichelt der AfD die Melonisierung sowie den Höcke-Rauswurf empfahl, schien sich der Eindruck zu erhärten.

Doch nun das Unerwartete - Reichelt teilt in seinem jüngsten Kommentar massiv gegen die Merz-CDU aus: "Wer die SPD wählt, bekommt die Grünen. Und wer die CDU wählt, muss sogar damit rechnen, dass Robert Habeck wieder Wirtschaftsminister wird. Friedrich Merz hat es selbst gesagt. [...] Das Problem ist, dass die CDU noch immer nicht wahrhaben will, wie radikal, wie gefährlich, wie zerstörerisch und wie gefürchtet in der Bevölkerung die Grüne Partei ist." Dass man mit einem "gezähmten Habeck" einen Staat machen könne, sei ein "fataler Irrglaube"; dieser sei nämlich "ein Despot, der sein Werk vollenden will", so Reichelt.

Nur AfD-Stimme bewahrt vor Grünen

Aus diesem Grund empfiehlt er seinen Lesern nun, nicht die CDU zu wählen - sondern die AfD: "Wer sicher sein will, nicht am Ende die Grünen gewählt zu haben, der kann nur die AfD wählen. Auch das ist keine politische Meinung, das ist das Gesetz der Logik. Es ist die Logik, die Friedrich Merz eröffnet hat." Dies sei auch, weil die Union ihr einstiges Selbstverständnis rechts der Mitte als "Schutzwall gegen sozialistische Ideen" aufgegeben habe. Doch die heutige CDU sei "so eingelullt, so links und so trunken von der Sehnsucht nach Macht, dass sie einen Sozialisten nicht mehr erkennt, wenn er vor ihr steht und sozialistisches Zeug erzählt."

Reichelt ortet einen fatalen Fehler: "Wenn die CDU sich nun die grüne Option offen hält, kommt im Land bloß an: Die CDU hält sich die Option offen, bewusst, willentlich und aus Machtkalkül die Zerstörung der deutschen Wirtschaft herbeizuführen. [...] Die CDU versteht nicht, dass solches Taktieren bei Millionen Menschen nicht als clever und ausgebufft, sondern als ruchlos ankommen muss." Man begreife nicht das Ausmaß der Angst vor den Grünen: "Was im verkorksten Berlin der Hauptstadtjournalisten und Polit-Strategen offenkundig und vernünftig erscheinen mag und das Lob der Lobbyisten erntet, scheint im Rest des Landes nur noch als wahnwitziges Machtspiel von Hasardeuren."

Die CDU, ihre Sünden & Glaubwürdigkeit...

Zudem sei der politische Kompass in der Innenpolitik falsch ausgerichtet: "Über die AfD kennen wir Horrorgeschichten und düstere Mahnungen. Über die Grünen aber kennen wir die Fakten ihres Handelns, wir WISSEN, was diese Leute angerichtet haben." Die Aussagen von Merz könne man daher nur "als Drohung ans Land verstehen" und seien die "beste Kampagne, die die AfD sich wünschen konnte". Wer die Grünen sicher nicht mitwählen will, dem bleibe nur eine Stimme für die AfD: "Das ist das Gespräch, was derzeit in unzähligen deutschen Küchen und Kneipen, in Büros und Betrieben, unter Freunden und in Familien geführt wird."

Die CDU habe ein Glaubwürdigkeitsproblem: "Nach Flüchtlingskrise, Atomausstieg und Corona-Maßnahmen wollen die Menschen wissen: Können wir der CDU noch oder wieder oder dieses eine Mal trauen? Und die Wahrheit lautet: Wer nicht ausschließen kann, mit dem grünen Sozialisten Robert Habeck zu regieren, dem glaubt man nicht, wenn er die politische Wende beschwört." Er erinnert an die Gretchenfrage für Wähler: "Was ist die eine Sache, nur ein einziger Punkt, auf den man sich verlassen kann, wenn die CDU die Wahl gewinnt, eine einzige Sache, die unser Leben besser macht? Das ist die entscheidende Frage. Auf diese Frage gibt es bisher keine Antwort."

Unerwartete Wende für NiUS & Reichelt

Es ist eine unerwartet deutliche Abrechnung mit den falschen Heilsversprechen der Merz-CDU - und das zwei Monate vor der vorgezogenen Bundestagswahl. Unerwartet auch aufgrund der Besitzverhältnisse hinter dem Medium. Denn dieses wurde vom IT-Milliardär Frank Gotthardt gegründet, der zwar offiziell parteilos ist, aber Ehrenvorsitzender der Lobby-Organisation "Wirtschaftsrat der CDU" ist. Erst vor wenigen Monaten erklärte Gotthardt, dass er in seinem Wirken "natürlich Themen arbeitet, die dann auch der CDU dienlich sind". Bis dato nahm man dies auch als ungefähre Leitlinie für den von ihm finanzierten Journalismus an.

Auch Reichelt selbst machte in den letzten Jahren einen erstaunlichen Wandel durch. So organisierte er als Ex-"Bild"-Chefredakteur einst noch eine "Refugees Welcome"-Kampagne und war anfänglich ein starker Fürsprecher des Corona-Impfexperiments. Mittlerweile vertritt er die Ansicht, dass "illegale Migration tötet" und NiUS veröffentlichte bald nach Portalstart eine 100-minütige Doku über Impfschäden. Die transatlantischen Wurzeln hat er hingegen noch nicht vollends durchbrochen. Für Stirnrunzeln sorgt auch seine harte Pro-Israel-Linie, mit der er sogar dessen Kriegsverbrechen gegen Palästinenser in Gaza und dessen Pager-Staatsterror im Libanon rechtfertigte.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten