Kaum Interesse an roter Propaganda

74 schauten Babler-TV: 'SPÖ eins' floppt bei Premiere grandios

Medien
Hintegrund: Freepik; Bildzitate (2): YouTube/SPÖ eins; Komposition: Der Status.

Der groß angekündigte Online-TV-Kanal der Genossen droht gleich zum Start zum Rohrkrepierer zu werden. Bei der Live-Premiere des parteipolitisch gefärbten Wochenrückblicks schauten gerade einmal 74 Österreicher zu. Auch nach anderthalb Tagen hält sich das Interesse der Bevölkerung an der SPÖ-Propaganda in Grenzen. Und wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen, der kam postwendend von der FPÖ, die mit ihrem eigenen Kanal seit Jahren eine herzeigbare Reichweite hat.

Babler-TV startet als Rohrkrepierer

Seit Wochen rührten SPÖ-Granden die Werbetrommel, zahlreiche reichweitenstarke Medien berichteten vorab über die Pläne zum roten Parteikanal "SPÖ eins". Doch all diese Vorab-Bekanntheit half zum Start am Nationalfeiertag nichts: Denn die erste Propaganda-Sendung der Babler-SPÖ lockte niemand hinter dem Ofen hervor. Bei der Live-Premier sahen laut Medienberichten gerade einmal 74 Zuschauer zu. Noch Stunden später waren es nur wenige hundert Aufrufe für das erste Video. 

Erst durch die Berichterstattung über den mickrigen Projektstart gibt es nun einen Mini-"Rückenwind" - und der rotgefärbte Wochenrückblick mit der lustlos dreinblickenden Moderatorin Anna Ernst hat inzwischen immerhin 7.200 Aufrufe. Ob es sich allerdings um eine echte Kehrtwende handelt und nicht nur um den proverbialen "Auffahrunfall", bei dem nun keiner mehr wegschauen kann, ist unklar. Wesentlicher Träger von "SPÖ eins" ist der rote Parlamentsklub, der auch das umstritten Portal "Kontrast" betreibt.

Kaum zu glauben, aber das soll das Online-Flaggschiff der Vizekanzler-Partei sein:

Übliche Parolen & billige Babler-Propaganda

Inhaltlich begann man mit einem vermeintlichen Arbeitsbeweis aus dem SPÖ-Kosmos. Untermalt von amateurhaften Überschrift-Collagen und Stockbildern behauptet man, die Regierung leiste eh gute Arbeit und daran sei die Babler-Partei schuld. Fokus sind neben der Vorstellung diesmal die Gewinne der Banken und die Mietpreise, also rote Kernthemen, wo man kosmetische Veränderungen als großen Wurf verkaufte. Gespickt ist das Ganze durch O-Töne von Babler, Geschäftsführer Klaus Seltenheim und Klubobmann Philipp Kucher. Dazwischen gibt's immerhin eine Straßenumfrage, die im Zweifel allerdings auch eher in die Kategorie "schlecht kopiert" fällt. 

Schon einige Tage vor dem Start hatte Seltenheim in einem eigenen Video die Begründung für den roten YouTube-Kanal geliefert. Gerade einmal eine halbe Minute braucht es bis zu den üblichen Platitüden: "Sind wir uns ehrlich. Wir haben viel zu lange den digitalen Raum den Rechtsextremen, den Neonazis, den Hetzern, den Hasskampagnen überlassen". Wie groß der Anteil der Bürger ist, die er mit diesen Beschimpfungen mitbeflegelt, ist unklar, aber vermutlich meint er die FPÖ und deren Wähler zumindest mittelbar. Kurioserweise schiebt er dann noch nach: Man wolle im aus Steuergeld finanzierten Partei-Medium aber "keinen Hass, keine Hetze, keine Spaltung" befördern. 

FPÖ spottet über roten "Mega-Flop"

Längst ist der ausbleibende Launch-Erfolg jedenfalls gefundenes Fressen für den Mitbewerber, insbesondere in Form der in Umfragen haushoch führenden Freiheitlichen, die mit "FPÖ TV" seit über einem Jahrzehnt einen erfolgreichen Partei-YouTube-Kanal mit 241.000 Followern und regelmäßig fünfstelligen Aufrufen am ersten Tag betreibt. Lisa Schuch-Gubik, selbst langjährige FPÖ-TV-Moderatorin und nun Nationalratsabgeordnete, befand: "Wenn das der große Medienstreich der SPÖ sein soll, dann ist er gründlich nach hinten losgegangen [...] Gerade einmal 74 Live-Zuschauer waren bei der Premiere dabei – das ist nicht nur peinlich, das ist ein absoluter Mega-Flop erster Klasse!"

Sie munkelt sogar, man habe "ein paar SPÖ-Mitglieder zwangsvergattern" müssen, damit überhaupt jemand zuschaue. Offenbar würden sich sogar rote Funktionäre andere Dinge lieber ansehen als "das neue Marxismus-TV aus dem Babler-Bunker". Jedenfalls habe "jeder durchschnittliche Hobby-Infouencer mehr Aufrufe als der Kanal der Sozialdemokratie". Wenn "SPÖ Eins" also das neue SPÖ-Sprachrohr sein soll, habe man sich "offenbar an der schwachen Performance des Parteichefs selbst orientiert: viel Ankündigung, null Inhalt!" Der Kanal sei, was Babler seit Beginn seiner Obmannschaft sei - ein "absoluter Rohrkrepierer", so die blaue Bundesparteisprecherin. 

Blaues "Nachhilfe"-Angebot für Sozen

Und als würde dieses vernichtende Urteil vonseiten des Mitbewerbers noch nicht ausreichend setzt Schuch-Gubik noch eine Schippe drauf: "Während 'SPÖ Eins' im dreistelligen Bereich herumdümpelt, hat FPÖ-TV längst Maßstäbe gesetzt. Mit über 241.000 Abonnenten und regelmäßig zehntausenden Zuschauern pro Video zeigt FPÖ-TV, wie erfolgreiche Online-Kommunikation funktioniert".

Allein die Videobotschaft von FPÖ-Obmann Herbert Kickl zum Nationalfeiertag habe hundertausende Aufrufe auf diversen Plattformen erreicht, so das positive Resümee zum eigenen Programm. Man biete der SPÖ aber "gerne Nachhilfeunterricht in Sachen digitaler Kommunikation an", auch wenn dies "wahrscheinlich ohnehin sinnlos" sei. Schließlich wollten sich die Österreicher "keine linke Märchenstunde in Rot ansehen, sondern lieber ehrliche Politik für die Menschen".

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten