Gedicht von Maria Schneider

Tränen des Krokodils

Kultur
Bild: KI-generiert von Maria Schneider

Ein poetischer Weckruf gegen Heuchelei und blinden Gehorsam: „Tränen des Krokodils“ von Maria Schneider hinterfragt falsche Reue und fordert auf, Mut zu zeigen, Werte zu verteidigen und die Zukunft der Kinder nicht dem Zeitgeist zu opfern.

Gedicht von Gastautorin Maria Schneider, zuerst erschienen auf "Bei Schneider"

Tränen des Krokodils

Warum weinet Ihr Tränen des Krokodils?

Wußtest Ihr nicht, dass Löwen 

Wenn auch im Felle des Lamms

Doch immer Löwen bleiben?


Warum weintet Ihr und ziehet

Die Winkel des Mundes lang?

Wußtest Ihr nicht, dass jede Mutter unter Tieren

Bis zuletzt kämpft für Ihr Lamm?


Warum weinet Ihr,

und zündet eine Kerze an?

Legtet Ihr doch Eure Kinder

Willig auf den Altar als Opferlamm.


Ihr weinet

und wendet verstohlen den Blick.

Das Bad im warmen Brei der Herde

Schützt Euch nicht auf lange Sicht.


Also: Warum weinet Ihr?

Wußtet Ihr nicht, dass sich die Pforten des Himmels

Verschließen vor Feigheit und Scham?


Freuet Euch doch, 

wenn die Guten Euch hassen.

Und als Boten der Finsternis

Umsonst nach Euren Seelen haschen.


Seht sie auf dem Einhorn thronen 

Keinen werden sie verschonen

Auf ihrem Zug gen Regenbogen

Wo sie sich güld‘ne Taler holen.


Nun tanzen sie um’s goldene Kalb 

flehend rufen sie den Mammon an.

Und doch:

Das Menetekel steht schon an der Wand.


Wendet ab den starren Blick

Schmiedet einen starken Wall 

Baut das Himmelreich auf Erden

Und nehmt Euch Eurer Kinder an.

 

Mit traurigen Grüßen

Ihre Maria Schneider

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