Habemus papam, aber...

Brückenbau auf Sand: Vatikan auch unter Leo XIV. globalistisch?

Kultur
Screenshot: VaticanNews/YouTube (Bildzitat)

Seit Donnerstag abend ist es Gewissheit: Die katholische Christenheit hat einen neuen Papst. In nur vier Wahlgängen kürte das Konklave den US-Amerikaner Robert Prevost zum Papst, der als Pontifex den Namen "Leo XIV." tragen wird. Damit zieht er sich den großen Schuh eines berühmten Namensvorgängers an, der als Brückenbauer galt. Doch zugleich droht eine Fortsetzung des globalistischen Kurses, wie man ihn von Franziskus kannte - zumindest wenn man frühere Wortmeldungen des neuen Pontifex betrachtet.

Leo XIV. als "großer Unbekannter"

Viele rechneten nicht mit Prevost als neuem Papst, wohl nicht einmal der studierte Mathematiker selbst; schon eher mit der letztendlichen Namenswahl in Erinnerung an "Arbeiterpapst" Leo XIII., den großen "Brückenbauer" und Urheber der christlichen Sozialethik. Der Augustiner beriet seinen Vorgänger bei der Wahl der Bischöfe, galt vor dem Konklave aber bestenfalls als "Geheimfavorit". Er ist das große unbeschriebene Blatt, wofür er als Pontifex hauptsächlich stehen wird, weiß noch niemand so recht. Es klingt nach Kompromiss mit göttlicher Sendung. Die "progressiven" Kräfte sind mit der Wahl hochzufrieden, obschon ihre eigentlichen Favoriten das Rennen nicht machten.

Und die Konservativen befinden, dass es weitaus schlimmer hätte kommen können. Sorgen bereitet ihnen aber, dass sich Leo XIV. unlängst kritisch gegenüber der restriktiveren Migrationspolitik unter Trump äußerte. Erhofften sich die Bergoglianer also eine Art "trojanisches Pferd" gegen die Zeitenwende im Westen? Zugleich galt er als Unterstützer der "synodalen" Erneuerung der Kirche unter Franziskus. Ein erfahrener deutscher Staatsfunk-Vatikanist billigt den beiden die "gleiche ideologischen, theologischen und politischen Ausrichtung" zu. Die schnelle Kür zeige, dass der konservative Flügel der Kardinäle "unter den Rädern des Konklaves zermalmt" worden sei. 

Gemäßigt konservativ oder noch liberaler?

Enthusiastisch über die Papstwahl zeigten sich auch namhafte Vertreter aus Österreich. So hatte auch der nicht mehr wahlberechtigte Kardinal Schönborn, der einst gegen Ungeimpfte wetterte, ihn als "Geheimfavoriten" am Papier. Er freute sich über ein "Profil, das gut zum Kurs von Franziskus passt". Und im ORF durfte stundenlang Ex-Uniprofessor Paul Zulehner wohlwollend einordnen, der im Vorjahr dadurch auffiel, dass er mit anderen Theologen im Wahlkampf gegen Herbert Kickl agitierte & somit suggerierte, dass die FPÖ "für Christen unwählbar" sei (Der Status berichtete). Zahlreiche heimische Bischöfe streuten dem neuen Mann im Vatikan ausgiebig und einschlägig Rosen.

Freilich könnte dort der Wunsch Vater des Gedankens sein. So kritisierte Leo XIV. in der Vergangenheit nämlich durchaus den woken Gender-Kult und war über Franziskus' Vorstellungen zur Frauen-Priesterweihe oder zur Homosexuellen-Segnung weniger begeistert als das Näheverhältnis vermuten ließe. Zu seiner Haltung zur Lebensschützer-Bewegung oder zur Aussöhnung mit der "alten Messe", wie Benedikt XVI. sie wünschte, findet nicht einmal das konservativ-katholische Portal "Corrigenda" belastbare Zitate. Die einen hoffen auf einen "noch liberaleren" Franziskus-Verschnitt, die anderen auf einen für Bergoglianer-Verhältnisse konservativen Papst.

Pro-Impfung und für Klima-Agenda

Einigermaßen kritisch bewerte indes das konservative katholische US-Portal "LifeSiteNews" die Wahl: "5 besorgniserregende Dinge, die Ihr über Leo XIV. wissen müsst". Neben der Kritik an der strengen Migrationslinie von Trump & Vance kritisierte man seine Rolle in der Entfernung konservativer Bischöfe in den USA und in Frankreich. Auch sein Auftreten in der Corona-Zeit sei Grund zur Sorge: Etwa seine Anordnung, die Kommunion in die Hand statt auf die Zunge zu erhalten - oder seine Ansicht, dass der Empfang der experimentellen Spritzen ein "Akt der Nächstenliebe" sei. Zur Erinnerung: Unter Franziskus galt im Vatikan gar eine Impfpflicht.

Ebenso problematisch: Leo XIV. stellte sich hinter die Absichten seines Vorgängers Franziskus, die Klima-Agenda ins Doktrin des Vatikans aufzunehmen. Erst im November forcierte er den Appell, in dieser Frage "endlich vom Reden ins Handeln" zu kommen. Diese Herausforderung müsse auf Basis der kirchlichen Soziallehre getroffen werden. Er lobpries den Umstieg des Vatikans auf Solarenergie und E-Autos. Wer also auf eine Kehrtwende zur "Greta-Audienz" des letzten Papstes hoffte, wird enttäuscht. Immerhin stellte Leo XIV. sofort klar, dass ihm Frieden ein Herzensanliegen ist. Andererseits war diese Haltung aber auch einer der wenigen Lichtblicke von Franziskus' Pontifikat... 

Ist es ein Fingerzeig? Auch WEF-Präsident Børge Brende freute sich über das Ergebnis der Papstwahl:

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