Bigotter Staatsfunk: 'Tagesschau' warnt vor christlichen Fußballern

Der Staatsfunk hat eine neue Sau gefunden, die er durchs Dorf treiben kann: Christliche Fußballer, die sich - oh, Grusel - auch noch offen zum eigenen Glauben bekennen. Dasselbe ARD-"Faktenfinder"-Team, das im Vorjahr tunlichst kein Problem mit dem Tauhid-Finger von Antonio Rüdiger erkennen wollte, skandalisiert nun die vermeintlich "fragwürdigen Ansichten", die sicher über drei Ecken hinter den gläubigen Sportlern befinden sollen.
Bekenntnis zu Jesus & Gott als Skandal?
Der Artikel und das zugehörige Social-Media-Video stammen bereits aus der Vorwoche, doch erst jetzt geht der Ausschnitt in sozialen Medien viral und sorgt für Kopfschütteln. Darin erklärt eine junge Redakteurin etwa: "Manche Fußballprofis leben ihren Glauben ganz offen. Einige gehen sogar an Schulen und reden dort mit Jugendlichen darüber. Auf den ersten Blick vielleicht harmlos. Kritikerinnen & Kritiker sagen aber: Achtung, in manchen Fällen könnte dahinter auch gezielte Missionsarbeit stecken." Ganz besonders schlimm daran: Einige der Organisation, in deren Umfeld manche Fußballer verkehren, sollen, würden ein "ultrakonservatives Weltbild" verbreiten.
Die Tagesschau warnt vor christlichen Fußballern. #OerrBlog pic.twitter.com/6EL9sG0Q9t
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) May 29, 2025
"Ultrakonservative" Weltbilder im Visier
Mutet bereits diese Passage geradezu himmelschreiend an, schießt der zugehörige "Faktenfinder"-Artikel den sprichwörtlichen Vogel ab. Es beginnt schon mit der Skandalisierung einer Social-Media-Kampagne, in der deutsche Fußballprofis über ihre Beziehung zu Jesus & Gott sprachen. Dahinter wittert man einen "göttlichen Auftrag, Menschen zum 'richtigen Glauben' zu bekehren" und "homophobe & queerfeindliche" Inhalte. Über drei Ecken und aus dem Finger gezogene "Kontaktschuld" geißelt man dann das "ultrakonservative Welt- und Familienbild" mancher US-Freikirche, weil dort die Trans-Agenda und Abtreibungen nicht lobgepriesen werden.
Man lässt "Experten" warnen - und zwar "vor dem Einfluss solcher religiöser Fußball-Influencer", weil da "junge Menschen hineingezogen werden". Der Artikel arbeitet sich dabei vor allem an zwei Fußballern und ihrer Liebe zu Gott ab: HSV-Stürmer Davie Selke und Dortmund-Mittelfeldspieler Felix Nmecha. Beiden ist neben ihrem tiefen christlichen Glauben gemeinsam, dass sie Deutschland bereits in DFB-Auswahlen vertraten und einen Elternteil aus Afrika besitzen. Ihnen widmet man ganze Absätze - anders als dem blonden Nationalteam-Kollegen Chris Führich (VfB Stuttgart) und dem deutsch-brasilianischen Welttorwart Alisson Becker (FC Liverpool), beide nur im Vorbeigehen erwähnt.
Religion bei Rüdiger gut, bei Christen schlecht...?
Womöglich zielt der Artikel durch die Auswahl auch darauf ab, gerade die wachsende Zahl junger Menschen mit Migrationshintergrund vom Evangelium - und vor allem von "konservativen Weltbildern" im christlichen Sinne - abzuhalten. Auffällig ist allerdings die Doppelmoral: Denn bei DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger hörte sich das Ganze noch anders an. Der Real-Madrid-Spieler, der seitdem u.a. mit lautstarken Bekenntnissen zu Sierra Leone und Kopf-Ab-Gesten für Schlagzeilen sorgte, war damals Auslöser öffentlicher Debatten, weil er den "Tauhid-Finger" gezeigt hatte, dem - gelinde gesagt - die Nähe zu "ultrakonservativen" Islam-Auslegungen nachgesagt wird.
Zahlreiche Personen unterstellten Rüdiger damals gar, damit Islamismus-Sympathien zu offenbaren. Diese Kritik kanzelte der "Faktenfinder" damals als "Teil der rechtsextremen Programmatik" ab. Ein türkischstämmiger Soziologe ordnete damals ein: Rüdiger sei "kein Extremist" und habe sich "nie zu religionspolitischen Themen geäußert", sondern lediglich "zum Ramadan ein Foto gemacht, wo eben dieses Zeichen als religiöses Zeichen zu sehen ist". Wer es anders sah, verbreitete nach Ansicht des Staatsfunkes "rassistische Desinformation". Offenbar misst man bei religiösen Nationalspielern mit Wurzeln in Afrika also mit zweierlei Maß...
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