5 Jahre Castell Aurora: 'Nur Symbiose aus Partei & Vorfeld kann gemeinsam wirken'

Seit fünf Jahren ist das "Castell Aurora" in Steyregg ein Fixpunkt im patriotischen Vorfeld im deutschen Sprachraum. Ein Hauptaugenmerk des unabhängigen Hausprojekts liegt in der Vernetzung von Vertretern der systemkritischen Opposition zwischen Parteien, Aktivisten, Gegenkultur, Vordenkern, kritischer Gegenöffentlichkeit und dem heimatverbundenen Bürger vor Ort. Eine Zeit mit vielen Erfolgen, aber auch viel Gegenwind aus dem System. Am kommenden Samstag begeht das Zentrum feierlich sein 5-Jahr-Jubiläum. "Der Status" sprach daher exklusiv mit Steve Henschke, dem Gründer des Projekts.
Der Status: Das "Castell Aurora" feiert sein 5-Jähriges Jubiläum. Wer steht dahinter, warum wurde es gegründet, was ist euer Ziel, an wen richtet sich das Angebot und warum braucht's solche Einrichtungen?
Henschke: Hinter dem Castell Aurora steht ein ganzes Kollektiv, das den Laden am Laufen hält. Angefangen von der monatlichen Planung der Veranstaltungen bis hin zum Social-Media-Team sind es verschiedene Köpfe. Der Arbeitsaufwand ist dabei im Laufe der Zeit aufgrund immer weiterer Professionalisierung gestiegen. Gegründet hatten wir das Projekt 2019 aus dem Antrieb heraus, eine eigene Struktur zu erschaffen, die nicht in Abhängkeit steht von einem Mietverhältnis.
In politisch unruhigen Zeiten wurde nämlich oft Druck auf Vermieter, ausgeübt um unliebsame politische Gruppen ihrer Struktur zu berauben. Auch war es die Entschlossenheit, zu beweisen, dass mit viel Arbeit und Fleiß ein Hausprojekt in dieser Form, welches so einzigartig ist bisher in Österreich, zu verwirklichen.
Auf welche Highlights blickt ihr besonders stolz zurück? Welche hochkarätigen Gäste durftet ihr im "Castell Aurora" schon begrüßen?
Ganz klar das Avanti! Neo! Cultura! im Jahr 2023. Dies war unser bisher größtes Event an unterschiedlichen Akteuren und mit den meisten Gästen. Der Planungsaufwand hierfür waren mehrere Monate im Vorfeld und die gesamte Mannschaft hat unzählige Stunden investiert in die Vorbereitungen und Planung der Veranstaltung. Nur mit einem stabilen Kollektiv ist eine Veranstaltung in dieser Art erst möglich.
Wir konnten schon zahlreiche Gäste aus Bundes- und Landtagen begrüßen, u.A. Jan Wenzel Schmidt (MdB) , Gunnar Lindemann (MdA Berlin), Franz Schmidt (MdL Bayern) aber auch Schwergewichte aus dem Vorfeld bzw. Umfeld wie Götz Kubitschek, Benedikt Kaiser, Martin Sellner oder Caroline Sommerfeld. Für die FPÖ konnten wir den RFJ-Obmann aus Oberösterreich, Silvio Hemmelmayr, bei uns als Teilnehmer einer Diskussionsrunde begrüßen.
Aus der Szene der Alternativen Medien gab sich die "Skandalzeitschrift" Compact mit dem bekannten Gesicht Paul Klemm die Ehre, aber auch Michael Scharfmüller (Info-Direkt) stellte sich in einer Diskussionsrunde zum Thema "Partei und ihr Vorfeld".
Aus Kunst und Kultur durften wir den Maler Odin Wiesinger beim Avanti! Neo! Cultura! begrüßen, aber auch Hydra Comics, welche uns schon dreimal die Ehre erwiesen. Auch das Filmkunstkollektiv um Simon Kaupert stellte bereits seine bildgewaltige Arbeit vor. Der Jungeuropa Verlag mit Philipp Stein sowie Autor Volker Zierke oder auch der Autor John Hoewer vom mittlerweile zum Kultstatus avancierten Roman "Europa Power Brutal" bis auf den letzten Platz gut besuchte Lesungen im Castell Aurora ab.
Ich könnte diese Liste noch weiter ausführen, am besten könnt ihr dies aber auf unserem Telegram-Kanal verfolgen oder auch auf X.
Ihr habt ja nun schon zweimal das "Avanti! Neo! Cultura!"-Festival mit systemkritischen Künstlern veranstaltet. Wie ist der Zustand patriotischer Gegenkultur und wieso ist sie wichtig?
Ich würde sagen, dass sich die Gegenkultur aktuell in einer regelrechten Aufbruchphase befindet und z.B. der Film über Björn Höcke vom "Filmkunstkollektiv" zeigt eindrucksvoll, wie professionell die Neokulturszene mittlerweile aufgestellt ist. Man muss immer bedenken, dass hier keine staatliche Hand dies füttert, sondern sowas nur von Idealisten lebt, die eine Leidenschaft in ihrem Bereich haben und es ist immer Unterstützern zu verdanken.
Neben dem Filmkunstkollektiv sind aber auch andere Projekte zu regelrechten Institutionen in der rechten Neokultur aufgestiegen wie z.B. das Kollektiv "Kvltgames" um Roland Moritz, das ein neues Feld mit Gaming von rechts betreten hat (Der Status berichtete über die Zensurversuche gegen das jüngste Spiel "The Great Rebellion") und damit gezeigt hat, wozu das künstlerische Vorfeld der Partei inzwischen fähig ist.
Darum ist es gerade wichtig, solchen Künstlern einen Raum und eine Plattform zu geben für ihre Arbeit. Letztlich ist das Avanti! Neo! Cultura! eine Leistungsschau der Nonkonformen Künstler.
Die "patriotische Jugend" ist doch eh blau & daher auf jedem Volksfest in der Mehrheit. Reicht es für eine patriotische Wende denn nicht aus, wenn die sich einfach in den Gebietskörperschaften politisch engagieren?
Ich glaube, wenn wir eines gelernt haben sollten in all den Jahren, dann ist es: Der Parlamentspatriotismus und Gebietskörperschaftskult alleine wird es nicht richten. Ohne ein starkes metapolitisches Vorfed würde vieles, wie z.B. das Konzept der Remigration, ungehört im Hinterzimmer verhallen. Ohne alternative Medien würde es kein Korrektiv geben zu den Angriffen der Staatspresse. Ohne Treffpunkte wie das Castell Aurora würden sich Frustrationen nur in der Welt der sozialen Netzwerke entladen.
Nur eine Symbiose aus Partei und Vorfeld kann gemeinsam wirken und eine echte Veränderung der politischen Kultur herbeiführen und nicht nur kosmetische Eingriffe vornehmen.
Politik & Mainstream-Medien sprechen meist negativ über euch. Wie hat das die Akzeptanz der Bürger vor Ort, der Gesellschaft insgesamt, aber den auch Zulauf von Sympathisanten positiv oder negativ beeinflusst?
Hier würde ich sagen, dass dies zu keinen großen Veränderung geführt hat. Ich behaupte: 95% der Bürger in Steyregg ist es egal, ob wir da sind oder nicht, da sich für sie ja weder das Sicherheitsgefühl oder sonst etwas geändert hat. Es gibt auch Bürger in Steyregg, die ab und zu uns kommen und auch die Veranstaltungen besuchen.
Ich bemerke aber auch eine stille Zustimmung und Interesse, wenn wir z.B. öfters Banner an unserem Haus befestigen, um auf gewisse politische Fehlentwicklungen hinzuweisen. Dann höre und sehe ich oft positive Reaktionen.
Unsere politischen Gegner in Steyregg, die sich auf etwa 50 Leute belaufen, die sichtbar ihre Ablehnung zeigen, verdienen nur eines: Unsere Geringschätzung.
Durch den Regenbogen-Zebrastreifen kann man euch ja ohnehin kaum verfehlen. Was sind die absurdesten Mätzchen des politischen Zeitgeistes, mit denen ihr euch rumschlagen musstet?
Es treibt teils absurde Blüten, angefangen vom Versuch, über ein Bürgerbündnis einen breiten Widerstand gegen uns zu organisieren - was bisher eher verhalten der Fall ist - bis hin dazu, uns das Plakatieren an unserem Gebäude zu untersagen. Witzigerweise hatten wir seit einem Jahr das bekannte Banner "Weil Heimat Gemeinschaft braucht und Gemeinschaft Heimat" an unserem Haus befestigt.
Als wir auf den Mord der jungen Französin Philippine aufmerksam machten, entdeckte die Gemeinde plötzlich für sich, dass Werbetafeln über 4 Quadratmeter ja nun doch Anzeigepflichtig seien. Weiteres wird mit eher absurden Tafeln nahe unsere Hauses durch eine lokale Bürgerbewegung der Versuch unternommen mit absurden Behauptungen uns zu diskreditieren. Wir nehmen es mit Humor.
Was sind eure Ziele für die nächsten 5 Jahre und welche Veranstaltungen in näherer Zukunft bei euch am Haus würdet ihr den Leuten ans Herz legen?
Es wird jährlich - mit Ausnahme zu den Jubiläen des Castell Auroras - das Avanti!Neo!Cultura! als Format weiter bestehen und ausgebaut werden. Dies kann ich jedem ans Herz legen, um auch über den tagespolitischen Tellerand hinaus zu schauen.
Weiters wollen wir auch neue Formate ausprobieren wie das Format Bargespräche, welches mit einem bekannten Gast aus dem deutschen Bundestag im Februar starten wird. Aber auch auf europäische Vernetzung soll mehr der Fokus gelegt werden und wir arbeiten hier an einem zweiten größeren Format.
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