Unerwartet: Plötzlich entschuldigt sich Platter für Impfpflicht
Symbolbild: Freepik; Platter: SPÖ Tirol, Wikimedia Commons, CC BY 2.0 (Bildausschnitt); Komposition: Der Status.
Ist es eine späte Einsicht oder nur eine politische Kindesweglegung? Ausgerechnet Günther Platter, der langjährige Ex-ÖVP-Landeshauptmann von Tirol, der seinerzeit den Beschluss zur Einführung des staatlichen Stichzwanges verkündete, will nun ein Geläuterter sein und entschuldigt sich öffentliche für diesen Sündenfall.
Einst "froh" über Impfpflicht-Beschluss...
Es war der 19. November 2021, als sich die Granden der Systemparteien bei einem Treffen am Achensee in Tirol dazu verabredeten, als einziger EU-Staat eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Anfänglich waren dabei sogar noch Haftstrafen für weiterhin hartnäckige Vermeider des Impf-Experiments vorgesehen. Damit entlarvte sich die Corona-Einheitsfront endgültig, hatte man doch monatelang das Mantra betont, dass niemand eine solche einführen wolle...
Als Verkünder der Botschaft trat an jenem Freitagmorgen ein gewisser Günther Platter (ÖVP) auf, damals Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz. Er sagte damals: "Meine wichtigste Botschaft ist, es wird die allgemeine Impfpflicht geben. Nur so kommen wir aus dem Teufelskreis heraus. [...] Ich habe bei den Verhandlungen verlangt, dass eine Impfpflicht kommen wird. Ich bin froh, dass das so passiert ist." Er halte eine solche für "dringend notwendig", um die Durchimpfungsrate zu erhöhen, so Platter dereinst.
...doch nun entschuldigt sich Platter
Seither sind 4 Jahre ins Land gezogen - und Platter ist auch nicht mehr Landeshauptmann. Diesen Posten, sowie den Chefsessel der Tiroler ÖVP, übergabe er nämlich 2022 nach 14 Jahren an Anton Mattle, der in weiterer Folge das schlechteste schwarze Wahlergebnisse aller Zeiten in Tirol einfuhr. Seither genießt Platter die Politpension und so hat der Präsident des Tiroler Blasmusikverbandes wohl auch wieder mehr Zeit für seine große Leidenschaft. Und da kann er Misstöne nicht mehr gebrauchen.
Am Dienstag erhielt er in einem großen Festakt nun die höchste zivile Auszeichnung in Tirol, den Ehrenring des Landes. Dafür war ein Gesetzesbeschluss im Landtag nötig. Und bei dieser Rede kam es dann zu einer beachtlichen Kehrtwende: "Allen, die sich durch die Impfpflicht verletzt fühlten, möchte ich sagen, es tut mir leid und ich möchte mich dafür auch in aller Form entschuldigen." Diese sei eine der bundesweiten Entscheidungen, mit der er "nicht glücklich war, aber aus Verantwortung mitgetragen" habe.
Langsame Mühlen des Schuldeingeständnisses
Bislang wollte man in Tirol bekanntlich bei Corona "alles richtig gemacht" haben, wie glaubwürdig die Entschuldigung angesichts seiner früheren Einlassungen ist, sei dahingestellt. Dennoch beachtlich, um nicht zu sagen grotesk: Er ist erst der zweite schwarze Spitzenpolitiker, der sich in der Corona-Zeit an Spaltungen beteiligte, der sich für die Impfpflicht entschuldigte. Zuvor tat dies auch Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Niederösterreich, was eine Bedingung der FPÖ für eine Zusammenarbeit im Land war.
Ex-Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hingegen wollte sich im Vorjahr nicht für die Impfpflicht entschuldigen. Er sah sie lediglich insofern als Fehler, weil man sie den Menschen "nicht mehr ausreichend erklären" hätte können. Während rote, schwarze & grüne Politiker von drakonischen Strafen und sogar von Kündigungen, Zwangspfändungen und Berufsverboten für Ungeimpfte träumen, stimmte die FPÖ als einzige Partei geschlossen gegen den Stichzwang, dazu gesellten sich einzelne rote & pinke Abweichler.
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